Kamp-Lintfort. Das Budget von 2,5 Millionen Euro für die Sanierung des Turms reicht nicht aus. Das sagte Dezernent Notthoff am Dienstag auf Anfrage der Grünen.
Die Sanierung des Zechenturms wird offenbar teurer als geplant: „Wir werden die 2,5 Millionen Euro nicht ganz halten können“, sagte Dezernent Martin Notthoff auf eine entsprechende Anfrage der Grünen in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Dienstag.
Bei der Sanierung sei sehr sorgfältig gearbeitet worden und man habe mehr schadhafte Stellen gefunden, als vorher absehbar war, so Notthoff weiter. Wenn man aber einmal saniere, sei es richtig, gründlich und nachhaltig zu arbeiten. „Wir haben den Eindruck, dass wir die Plangröße etwas überschreiten werden.“ Eine genaue Summe benannte Notthoff nicht.
Weiteres Thema: Das neue Stadtquartier Friedrich Heinrich
Ein weiteres Thema in der Sitzung betraf die künftige Nutzung im direkten Umfeld des Turms – das neue Stadtquartier Friedrich Heinrich. Hier sei die Stadt seit gut einem Jahr in der Planung mit der RAG und dem beauftragten Architektenbüro, erläuterte Planungsamtsleiterin Monika Fraling. In den nächsten Planungsschritten soll nun konkretisiert werden, wie dicht und wie hoch die Bebauung werden soll.
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Auch einzelne Baufelder wurden noch einmal überarbeitet. Dabei haben die Planer die zunächst als geschlossene Quader geplanten Wohnblöcke aufgebrochen und zusätzliche Erschließungswege eingeplant. Wichtiger Baustoff, vor allem an der sogenannten Schauseite, könnte Ziegelstein werden, so Fraling, die die Aufstellung eines Bebauungsplans für Anfang nächsten Jahres ankündigte. Auf eine Anfrage der CDU nach nachhaltigem Bauen sagte sie: „Das Thema Klimaschutz ist wichtig. Aber welche Materialien verwendet werden – so weit sind wir noch nicht.“
Keine großflächige Handelsansiedlung
Einstimmig brachte der Ausschuss die Fortschreibung des Nahversorgungs- und Zentrenkonzeptes für die Stadt Kamp-Lintfort auf den Weg. Basis ist ein Gutachten des Büros Stadt+Handel. Das besagt unter anderem, dass sich der Bestand in Kamp-Lintfort in vielen Sortimenten positiv entwickelt hat, Nachholbedarf gebe es lediglich in einzelnen Sortimenten, etwa bei Möbel und Bastelbedarf. Oberstes Ziel soll weiterhin sein, das Hauptzentrum dauerhaft zu stärken. Für das Zechengelände wird empfohlen, auf eine großflächige Handelsansiedlung zu verzichten, aber kleinflächigen Einzelhandel zuzulassen. Grünen-Fraktionschef Johannes Tuschen regte an, auf den Stadtteil Gestfeld noch einmal ein besonderes Augenmerk zu legen: „Das ist momentan unser Sorgenkind.“ Handlungsbedarf besteht wohl auch im Geisbruch.
Das Nahversorgungskonzept soll also nach dem einhelligen Willen der Politik weiterhin als maßgebliches Entwicklungskonzept für die Stadt dienen. Er sei froh, dass Kamp-Lintfort sehr früh ein solches Konzept in Auftrag gegeben und fortgeschrieben habe, sagte Bürgermeister Christoph Landscheidt. Das habe sich unter anderem beim gewonnenen Rechtsstreit mit Aldi um den Standort Franzstraße gezeigt. Dennoch sehe er das Konzept nicht als Korsett. Beim geplanten Rewe-Markt in der Altsiedlung „sind wir auf der Zielgerade“, so Landscheidt. Auf dem Weg zur Realisierung müsse nun Rewe noch einige Hürden nehmen. Ziel sei das Weihnachtsgeschäft 2020.