Kamp-Lintfort. Nicole Poelman-Heinhold zeigt 26 Acrylarbeiten, die in keine Schublade passen. Manchmal greift die Autodidaktin zu ungewöhnlichen Arbeitsmitteln.
In der Mediathek geht es derzeit ganz schön bunt zu. Die Rheinbergerin Nicole Poelman-Heinhold zeigt 26 ihrer Acrylarbeiten. Dabei fällt vor allem auf, dass sich die Autodidaktin auf nichts festlegen lässt. Sie malt mal gegenständlich, mal abstrakt, mal mit grobem Strich, mal mit dem Spachtel.
„Und manchmal auch mit dem Tortenheber oder dem Fensterwischer, je nachdem, was mir gerade in die Hand fällt“, erzählt die 56-Jährige. Auch bei den Themen ist Vielfalt angesagt: Mal geht es um Ferien und Meer, mal um gebrochene Herzen, um Frühling genauso wie um Konfusion oder Perfektion. Dass Kunst mit Sehen zu tun hat, wird spätestens bei der häufigen Verwendung des Motivs des Auges deutlich.
Nicole Poelman-Heinhold ist Autodidaktin. Sie hat sich erst vor drei Jahren „nach einem einschneidenden privaten Erlebnis“, wie sie sagt, der Kunst näher zugewandt. Obwohl: Die Neigung dazu muss sie wohl geerbt haben. Der Opa war Maler und sie sagt, sie sei – wenn auch sehr weitläufig – mit Joseph Beuys verwandt. Und mit dem teilt sie natürlich die Meinung, dass jeder Kunst kann
„Ich fange immer einfach an und schaue, was passiert.“
Trotzdem: Zunächst hat sie erstmal an Kursen der Rheinberger Künstlerin Kiki Dietz teilgenommen. „Aber
bald war mir das zu wenig, zwei mal in der Woche an der Leinwand“, erzählt die gelernte Kauffrau. Also richtete sie sich ihr eigenes, kleines Atelier ein, um sehr viel und sehr lange „Gedanken und Stimmungen“ auf die Leinwand zu bringen. Was sie gar nicht mag – abmalen: „Das will ich nicht.“
Ein bisschen was Therapeutisches hat das Malen für sie auch: „Anfangs waren meine Bilder eher dunkel und grau, jetzt werden sie immer farbenfroher und frischer“, hat sie gemerkt. Auch deshalb könnte sie sich auch beruflich ein zweites Standbein in der Kunst vorstellen. Derzeit arbeitet sie als Integrationshelferin in einer Duisburger Grundschule und da kam ihr die Idee, dass Kunst auch gut gegen Stress helfen könnte: „So kann man den Kindern zeigen, dass man sich nicht kloppen muss, sondern sich auch anders ausdrücken.“
Dass ihre Arbeiten in keine Schublade passen, findet sie nur folgerichtig. „Ich fange immer einfach an und schaue, was passiert.“ Jedes Bild habe seine eigene Geschichte. Manchmal male sie dann stundenlang am Stück und schließe auch schnell ab. Manchmal stelle sie auch eine Leinwand über Wochen erstmal wieder weg. „Acryl kann man ja auch gut übermalen“, ist ihr wichtig.
Die Schau in der Mediathek ist erst die zweite Einzelausstellung der Rheinbergerin.
>>> Die Öffnungszeiten
Zu sehen sind die Arbeiten von Nicole Poelman-Heinhold in der Mediathek, Freiherr-vom-Stein-Str. 26, noch bis zum 27. September während der Öffnungszeiten: montags, dienstags, donnerstags und freitags von 14.30 bis 18 Uhr, dienstags, donnerstags und samstags von 10 bis 13 Uhr. Die Bilder sind käuflich. Auch bietet sich die Künstlerin an, Auftragsarbeiten zu übernehmen.