Neukirchen-Vluyn. Die evangelische Kirchengemeinde Neukirchen hat zum vierten Dorfkirchendinner in die Dorfkirche eingeladen. Es gab auch ein kulturelles Programm.

Wo sonst gewöhnlich Gottesdienste gefeiert werden, herrschte am Freitagabend ein ganz anderes Bild: Statt langen Stuhlreihen standen zehn Tische, edel eingedeckt mit weißen Tischdecken, Kerzen, und einer außergewöhnlichen Blumendeko in Weinflaschen in der evangelischen Dorfkirche in Neukirchen. Die Kirchengemeinde hatte zum vierten Dorfkirchendinner eingeladen.

Die Idee war eigentlich ganz simpel. „Als die Kirche renoviert wurde, überlegten wir vom Arbeitskreis, wie wir Spenden generieren können“, erklärt Christa Biermann.

Weil das erste Dinner so ein Erfolg war, wiederholte man das Event jährlich. Und auch dieses Mal war das luxuriöse Abendessen nach kurzer Zeit mit 80 Plätzen ausverkauft.

Der Erlös ist für das Gemeindehaus bestimmt

Der Erlös fließt in die Ausstattung des neuen Gemeindehauses. Zuerst hatten die Mitglieder des Arbeitskreises das Essen und das Programm sogar selbst gemacht. Dafür hat die Veranstaltung jetzt, fünf Jahre später, aber ein zu großes Ausmaß angenommen.

Das Essen wurde vom Gourmet-Service Mook zubereitet. Es gab ein Buffet mit Vorspeisen, mehreren Hauptgerichten und Desserts. Zur Auswahl standen zum Beispiel gebratene Kohlrabi mit Kräutersauce, Lachs mit Spinat im Blätterteig, gefüllte Hühnerbrust in Rieslingsauce, Espressocreme mit Kirschen oder eine weiße Mousse.

Kirchennutzung mal anders.
Kirchennutzung mal anders. © FFs | Ulla Michels

Hermann Caspers zeigte sich beim ersten Blick in die Menükarte schon ganz angetan. „Da ist fast alles dabei, was ich gerne esse oder probieren werde“, sagt er. Gemeinsam mit seiner Frau Ruth hat er das Kirchendinner zum ersten Mal besucht. „Das ist eine tolle Umgebung und sehr stimmungsvoll“, stellten sie fest.

Es gab Kultur mit den „kleinen Welten Niederrhein“

Die Mitglieder der Kirchengemeinde schlüpften in die Rolle der Kellner. Sie nahmen die Bestellungen der Gäste auf und servierten die Getränke. Nach dem Essen wurde es ruhig in der Kirche, das Licht gedimmt. Den kulturellen Rahmen gestalteten Christian Behrens und Thomas Hunsmann (Klavier) von den „kleinen Welten Niederrhein“.

Sie zeigten Auszüge aus dem Programm „Es wird schon(ön) werden“. Unterstützung erhielten sie von Karin Jochums (Cello) und Volker Kuinke (Flöte). Das Quartett präsentierte eine Mischung aus Musik, Gedichten und Kabarettnummern. Passend wurden Bilder an die Wand projiziert.

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„Sie glauben ja nicht, wen ich neulich in Schaephuysen getroffen habe“, sagte Behrens. Das Bild von Donald Trump deutete es an, die Verkleidung bestätigte es. Behrens verwandelte sich in den amerikanischen Präsidenten, wollte die Macht am Niederrhein übernehmen, „weil ihm der Sauerbraten so gut schmeckt und die Kopfweiden so gut gefallen“. Ein Raunen ging durchs Publikum, Trump wollte doch niemand hier haben. Poetisch ging es mit Frühlingsmelodien und Anekdoten im Kerzenschein weiter.