Kamp-Lintfort. Auf der Riverside Ranch am Stappweg in Kamp-Lintfort hat die Westernreitvereinigung NRHA zum Turnier eingeladen. Es gab 10.000 Euro zu gewinnen.

„Howdy“ statt „Hallo“ hieß es in der vergangenen Woche im Stadtteil Saalhoff. Nein, hier fanden keine Dreharbeiten für einen Westernfilm statt. Und doch war es ein bisschen so, als beträte man mit der Riverside Ranch am Stappweg eine Filmkulisse. Cowboys und Cowgirls mit Hut, kariertem Hemd und Western-Stiefeln schwangen sich auf ihre Pferde.

In der Halle ging es dann los. Schnelle Spins, rasantes Zirkeln und Drehungen im 360-Grad-Winkel forderten Konzentration und Balance. Es waren diese besonderen Momente, die man beim NRHA Summer Slide erleben konnte. Zum dritten Mal führte die Westernreitvereinigung NRHA das Turnier auf der Riverside Ranch durch.

Charlotte Henkelmann in Aktion.
Charlotte Henkelmann in Aktion. © FFs | Erwin Pottgiesser

„Diesmal sind über 100 Teilnehmer aus Deutschland, den Niederlanden und Schweden dabei“, sagte Ranch-Inhaberin Isabeau Rohde. Rohde reitet selbst seit ihrem zehnten Lebensjahr: „Westernreiten ist vielfältig. Das möchten wir auf dem Turnier zeigen.“

Im Mittelpunkt stand das Reining. Der Begriff stammt vom Englischen „Rein“, was so viel wie „Zügel“ bedeutet. Reining hat ihren Ursprung in der Arbeit mit Rindern und wird im Galopp geritten. Das Pferd soll dabei athletisch und ausgeglichen sein.

„Diese Eigenschaften treffen auf das American Quarter Horse zu, die hier beim Turnier reiten“, erklärt Rohde. Quarter Horses sind 1,50 Meter groß. Die Pferde durchlaufen ein zweieinhalbjähriges Ausbildungstraining fürs Westernreiten.

Ein Höhepunkt ist das Manöver Sliding Stop

Entsprechend stolz waren die Teilnehmer, mit ihren Pferden beim Turnier anzutreten. Bereits am Mittwoch waren sie angereist. Am Donnerstag wurde trainiert. Freitag ritten die Anfänger Rookies und Novices. Mit Helm ging es für die jungen Ranch Riding Kids auf’s Pferd.

Dynamisch: Maren Grefenhaus.
Dynamisch: Maren Grefenhaus. © FFs | Erwin Pottgiesser

Ein Höhepunkt: Das Manöver Sliding Stop, bei dem das Pferd aus dem Galopp stoppt. Es rutscht mit den Hinterläufen auf dem Boden, während es mit den Vorderbeinen bis zum Stillstand weiterläuft.

Die Leistungen wurden von drei Juryrichtern bewertet. In den Kategorien gab es 10.000 Euro zu gewinnen.

Manfred Getz (58) war einer derjenigen, der sich der Jury stellte. Sein Pferd Bob ist 16 Jahre alt. Mit 50 Jahren entdeckte Getz den Pferdesport. „Meine Töchter wünschten sich damals ein Pferd. Durch Schule und Studium hatten sie dann wenig Zeit. Also ging ich zum Reitstall“, erzählte Getz lächelnd.

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Fünf Mal wöchentlich trainiert er. Gleich das erste Turnier war erfolgreich: Getz und Bob holten den ersten Platz in der Kategorie Golden 40s für Reiter ab 40 Jahren. Getz war glücklich: „Fürs Westernreiten ist es nie zu spät. Der Zusammenhalt ist einzigartig und jeder kann dabei sein.“

Mehr Infos: www.r-ranch.de.