Am Niederrhein. Am Niederrhein steigen die Übernachtungszahlen, Familienbetriebe sind hier wichtig. Ein Kunstwerk in Moers ist ein besonderer Publikumsmagnet.

Griechenland? Spanien? USA? Muss gar nicht sein. Auch der Niederrhein entwickelt sich immer mehr zur Urlaubs- und Ausflugsregion. „Wir haben jedes Jahr steigende Übernachtungszahlen“, sagt die Geschäftsführerin der Niederrhein Tourismus GmbH, Martina Baumgärtner. Im Verbund sind die Kreise Heinsberg, Kleve, Viersen und Wesel aktiv. 2012 wurden 1,9 Millionen Übernachtungen registriert, 2017 waren es 2,1 Millionen, vergangenes Jahr 2,3 Millionen. Und das ohne große Hotelketten, sagt Baumgärtner: „Wir haben gut geführte Familienbetriebe.“

Die Region werde angenommen, berichtet die Geschäftsführerin und verweist auf die Themenschwerpunkte des Niederrhein Tourismus: Kultur in der Natur, Stadt.Land.Fluss und Lebensfreude. Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn hätten in diesen Themenfeldern gute Angebote. „Kamp-Lintfort ist natürlich mit der Laga dick im Gespräch“, unterstreicht Baumgärtner. Aber die Nachbarkommunen profitierten auch davon, es gebe in dieser Hinsicht Anfragen von Reiseveranstaltern. Moers will die Laga als Werbeplattform nutzen.

Das Kalkül: Die Laga-Touristen neugierig machen, damit sie als Moers-Touristen zurückkehren.

Neukirchen-Vluyn argumentiert mit strategisch guter Lage

„Neukirchen-Vluyn ist als Ausgangspunkt ideal“, betont Ulrike Reichelt vom Stadtmarketing. Die Gäste kämen gut in die Niederlande, ins Ruhrgebiet und nach Xanten. Gerade erst ist in Neukirchen-Vluyn eine Ferienwohnung mit vier Sternen klassifiziert worden. Wie Reichelt sagt, ist die Tendenz bei den Ferienwohnungen gut. Neun Urlauber-Wohnungen mit 32 Betten hat Neukirchen-Vluyn im Angebot, bei der städtischen Wirtschaftsförderung in Moers sind 30 Ferienhäuser- und -wohnungen mit 110 Betten gelistet – Tendenz steigend.

Insgesamt bieten die Neukirchen-Vluyner Hotels 213 Betten. Im vergangenen Jahr gab es in den Neukirchen-Vluyner Hotels knapp 30.000 Übernachtungen. Die Zahl habe in den vergangenen fünf Jahren nur leicht variiert, sagt Reichelt. Wer mit dem Wohnmobil in die Bindestrich-Stadt kommt, findet auf der Fläche neben der Dampfmühle an der Krefelder Straße einen Platz mit acht Stellplätzen. „Der ist gut besucht“, sagt die Stadtmarketingchefin.

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Und natürlich wolle man die Landesgartenschau im kommenden Jahr nutzen, um „zu zeigen, was Neukirchen-Vluyn zu bieten hat“, kündigt sie an. Schöne Radtouren zum Beispiel. Die sechs neuen Karten waren im vergangenen Jahr schnell vergriffen. Die Werbung soll unter anderem mithilfe gestrickter QR-Codes auf den Stricktipis geschehen, die dort aufgestellt werden.

Das Geleucht in Moers ist für Einheimische und Touristen gleichermaßen attraktiv.
Das Geleucht in Moers ist für Einheimische und Touristen gleichermaßen attraktiv. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Grundsätzlich ähneln sich die Zielgruppen, die die Niederrheinstädte ansprechen. Neben Tagungsgästen rechnet Kamp-Lintfort mit Familien mit Kindern, Fahrradurlaubern sowie Besuchern der Industriekultur und des Klosters. In Moers ist das Geleucht auf der Halde Rheinpreussen ein Magnet: 40.000 Besucher kommen jährlich. Das viel fotografierte Kunstwerk soll durch neue Wegeführungen und zusätzliche Infrastrukturmaßnahmen gestärkt werden, so die Wirtschaftsförderung.

Zudem zeigt sich die Stadt sicher, dass sie bei Aktivurlaubern punkten kann. Allein aufgrund der Oranierroute, die vom niederländischen Apeldoorn über 225 Kilometer nach Moers führt, rechnet sie mit jährlich 20.000 zusätzlichen Besuchern.