Moers. Ehrenamtler in Moers nehmen in kurzer Zeit viele Fundtiere auf. Beim Sommerfest geht es aber auch um ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten.
Hunde müssen draußen bleiben – dieser Satz trifft auf das Sommerfest im Moerser Tierheim nicht zu. Ganz im Gegenteil: Sie waren am Sonntag mindestens genauso gerngesehen wie die menschlichen Zweibeiner. Und deshalb brachten viele Besucher des diesjährigen Festes ihre Hunde einfach mit.
„Das ist oft wie ein großes, interessantes Ehemaligentreffen, denn viele Besitzer kommen mit ihren Hunden vorbei, die wir ihnen vermittelt haben“, sagt Peter Kuhnen, Vorsitzender des Tierschutzvereins Moers.
Für den Vorsitzenden ist es ein gutes Zeichen
„Für uns ist es zum einen schön zu sehen, wie es den Tieren geht, aber auch ein gutes Zeichen, dass sie gut versorgt sind.“ Das Sommerfest gibt es schon lange. Der Tierschutzverein selbst organisierte es am Sonntag zum fünften Mal. Auf dem Gelände in Hülsdonk präsentierten sich 17 Händler, die spezielle Produkte für Tiere anboten, aber auch Leinen, Spielzeug oder Kissen für Hund- oder Katze.
Elfi Weißenfels war zum ersten Mal als Händlerin dabei. Sie verkaufte biologisch-artgerechtes Futter – so genanntes Barffutter – für Hunde. „Ich bin kein Fan von Trockenfutter und möchte den Tieren gesunde Leckerli ohne Getreide anbieten“, erklärt sie. Auf ihrer Verkaufstheke lagen daher Pansen, Kaninchenohren oder Rinderlungen.
Das Fest gefällt der Neukirchen-Vluynerin. „Ich finde die Aufklärungsarbeit des Tierheims sehr wichtig. Vielleicht schafft man es so, die Menschen dazu zu bewegen, auch ein Tier aus dem Tierheim statt beim Züchter zu holen. Die Fellnasen hier haben es verdient.“
Natürlich durfte auch ein Blick ins Hundehaus nicht fehlen. Die kleinen Katzen im Nachbargebäude ließen vor allem Kinderherzen höher schlagen. Anschauen war am Sonntag erlaubt, Tiere direkt mitnehmen allerdings nicht. Dafür braucht es separate Termine und Gespräche. Zwischen 20 und 35 Katzen plus 20 Kitten leben derzeit im Moerser Tierheim. Im Zeitraum von April bis Juni gab es 125 Einsätze für Fundtiere. Neben Hunden, Katzen und Kaninchen war die breite Palette der gefiederten Haustiere vertreten, darunter auch Schlangen, Bartagame, Schildkröten, Meerschweinchen und Hamster.
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An Halter zurückgeführt werden konnten 53 Tiere. „90 Prozent der Hunde sind registriert, deshalb können wir diese meistens schnell an ihre Besitzer zurückgeben. Bei Katzen sieht das schon anders aus“, weiß Kuhnen.
Hundestaffel macht mit
Auch die Rettungshundestaffel aus Wesel war wieder dabei und zeigte, wie die Hunde im Ernstfall die Arbeit der Retter unterstützen können. So simulierte das Team um Zugführer Hendrik Zukowski die Explosion eines Hauses, indem sich noch Personen befanden – hier ganz ungefährlich natürlich. Das kleine Häuschen krachte zusammen, sofort wurde der Hund losgeschickt, nahm die Fährte auf und schlug kurz darauf an. Er hatte die Person gefunden.