Moers. Die Stadt testet neue, resistente Baumsorten von anderen Kontinenten – jedoch nicht immer mit Erfolg. Mit dem Ginkgo gibt es ein echtes Problem.

Die Hitzesommer, Schädlinge oder Krankheiten haben Konsequenzen für die Bäume in Moers. Die Zahl der abgestorbenen Bäume habe sich als Folge des vergangenen Jahres verfünffacht – von 40 auf 200, wie die Stadt berichtet.

Dabei habe die Stadt bei der Auswahl ihrer Stadtbäume schon vor vielen Jahren auf dieses Problem reagiert. „Wir pflanzen schon sehr häufig Bäume, die an die veränderte Situation angepasst sind“, erläutert Stefan Oppermann, Leiter des städtischen Fachdienstes Grünflächen und Umwelt laut Mitteilung der Stadt. „Sie sollten aber nicht nur die Hitze gut vertragen, sondern eine möglichst hohe Verdunstungsrate haben.“ Nur so können sie positiv das Klima in der Innenstadt beeinflussen und temperaturregulierend wirken. Rotahorn und Scheinakazie – beide stammen aus Nordamerika - die niederländische Feldahorn-Sorte „Elsrijk“ oder der amerikanische Amberbaum erfüllen beispielsweise dieses Profil.

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„Aber wir sind in einer Experimentierphase, in der man auch mal Pech haben kann“, weiß Frank Brüggemann, Baum-Experte im Fachdienst Grünflächen. „Wie bei der Stadtbirne. Das war eigentlich der ideale Baum – bis er der Krankheit Birnengitterrost zum Opfer gefallen ist.“ Und auch bei den Ginkgos gab es nach einigen Jahren ein unerwartetes und bis dahin nicht bekanntes Problem: Sie wandeln ihr Geschlecht und bekommen übelriechende Früchte. „Die stinken ungeheuerlich“, weiß der Fachmann. Nicht nur deshalb wird es in den nächsten Jahren sicher noch weitere neue Sorten in Moers geben.