Moers. Kapern Rechte eine Feier im Partyhaus Cobra? Die Veranstaltung ist an einem auffälligen Datum geplant, laut Organisator aber völlig unpolitisch.
Eine Veranstaltung im Partyhaus Cobra an der Friedrichstraße in Moers sorgt für Kritik. Auf der geplanten „Rockparty“ soll Musik der Bands Böhse Onkelz und Frei Wild gespielt werden. Die „Onkelz“ sind wegen ihrer Nähe zum Rechtsrock in den 80er Jahren bis heute umstritten. Auch Frei Wild wird Nähe zu rechten Motiven vorgeworfen. Zufall oder nicht? Die Party soll ausgerechnet am 17. August stattfinden, dem 32. Todestag des „Hitler-Stellvertreters“ Rudolf Heß. Und der Rechtsextremist Kevin G. aus Hoerstgen (Kamp-Lintfort) spielt auch eine Rolle.
Ron Verburg, Sohn des Cobra-Betreibers und Organisator der Veranstaltung, weist freilich jeden Vorwurf zurück. Er stehe für unpolitische Partys, dies gelte nicht nur für die sonstigen Schlager- und Karaokepartys in der Kellerkneipe in der Altstadt, sondern auch für die kritisierte Rockparty am 17. August. Bei ihm sei jeder willkommen, „so lange er sich benimmt“. Heißt: „Sollte ein Gast beispielsweise mit einem Hakenkreuz-T-Shirt erscheinen, kommt er erst gar nicht rein“, verspricht Verburg.
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Verburg bestätigt, dass der Rechtsextremist Kevin G. Karten – jeweils 35 Euro mit Getränkeflatrate – bestellt habe. Dem Vernehmen nach soll es sich um eine beträchtliche Menge handeln. Allerdings habe G. mit der Planung nichts zu tun gehabt, Musik der Böhsen Onkelz zu spielen, sei Verburgs Idee gewesen. Im Übrigen habe er keine Bedenken, dass die Party von Rechten „gekapert“ werde: „Sollte da politisch etwas passieren, was nicht in Ordnung ist, werde ich die Veranstaltung abbrechen“, so Verburg. Er beklagt zudem, von „links“ bedroht zu werden.
Nach Informationen des Bündnisses „Moers ist bunt, nicht braun“ bietet das Geschäft von Kevin G. Karten für die Veranstaltung an. Ob das Bündnis zu einer Demonstration gegen die Party aufrufen wird, ist noch offen.