Neukirchen-Vluyn. Michael Florenz hat in seiner Baummanufaktur in Niep in diesem Frühjahr die Tübinger Mischung zwischen den Bäumen ausgesät. Das hat Vorteile.

Hübsch sieht es aus. Wie eine große Blumenwiese. Schafgarbe wächst dort, Weißklee, Kümmel, Klatschmohn, Ringelblumen und dergleichen mehr und an der einen oder anderen Stelle schaut sogar eine Sonnenblume keck aus dem bunten Pflanzenteppich hervor.

Auf den ersten Blick mag man gar nicht meinen, dass die Hauptakteure auf diesem Feld keine Blumen, sondern Bäume und Sträucher sind. „Heimische Laubgehölze“, wie Michael Florenz konkretisiert. Dazwischen: die „Tübinger Mischung“, die einjährige Variante.

Auf vier Hektar baut Michael Florenz hier verschiedene Baumschulkulturen an. Etwa 18.000 Bäume und Sträucher sind in den 100 bis 110 Reihen gesetzt.

Ohne Wildblumen zwischen den Bäumen.
Ohne Wildblumen zwischen den Bäumen. © FFs | Volker Herold

Eigentlich sei es eine Schnapsidee gewesen, sagt der Inhaber der Baummanufaktur. Normalerweise wächst zwischen den einzelnen Baumreihen Gras oder man lässt dort einfach Acker liegen. Nun hat er aber im Frühjahr die besagte Mischung ausgesät und ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Florenz sieht verschiedene Vorteile. Natürlich ist es ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Besonders abends tummelten sich die Insekten über dem Feld. Die Blühmischung hat aber auch für ihn einen praktischen Nutzen. So haben die kleinen Bäumchen das ganze Jahr eine Bedeckung und sind jetzt im warmen Sommer ein bisschen vor der Sonne geschützt.

Und Florenz und seine Leute müssen nicht regelmäßig Gras mähen oder Unkraut beseitigen. „Sonst hätte ich schon zehn Mal mähen müssen“, sagt Michael Florenz. Jede Minute, die er und sein Team einsparen können, zählt zurzeit.

Wildblumen.
Wildblumen. © FFs | Volker Herold

„Wir haben im Moment mit dem Wässern genug Arbeit“, erklärt der Manufaktur-Inhaber. Seit sechs Woche werde „rund um die Uhr“ gewässert, sagt Michael Florenz. „Das geht ja gar nicht anders.“

Angesichts der Vorteile rechnen sich somit die rund 600 Euro, die er im Raiffeisenmarkt für die Mischung ausgegeben hat, auf andere Art und Weise. In der Baummanufaktur mache man ja alles per Hand.

Die Methode mit der Blühmischung ist aber nur in den ersten zwei, drei Standjahren anwendbar, sagt der Experte. In dieser Zeit ist das Wurzeln der Gehölze intensiver als das Wachstum in die Höhe.

Sobald die Bäume eine gewisse Höhe erreichen, sind die höheren Pflanzen hinderlich. Dann geht es schließlich auch um die Form.

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