Moers. Künftige Erstklässler haben ab 1. August in NRW keinen Kita-Platz mehr, doch die Schule beginnt erst später. Berufstätige Eltern haben Probleme.
Für berufstätige Eltern sind die Sommerferien nicht immer eine Erholung, vor allem dann, wenn ihr Kind vom Kindergarten in die Grundschule wechselt. Zwischen dem Ende der Kindergartenzeit (31. Juli) und dem Start in die Schule klafft in diesem Jahr eine Lücke von vier Wochen. Wer kann, wer will schon so lange Urlaub am Stück nehmen?
Jene drei Jahre, in denen der Nachwuchs in den Kindergarten geht, sind für Eltern eine Zeit der Verlässlichkeit. Zwar ist es jeden Tag eine neue Herausforderung, das Kind zur Einrichtung zu bringen und rechtzeitig wieder abzuholen, doch in der Zwischenzeit können Mutter und Vater Geld verdienen. Diese Verlässlichkeit endet für Eltern und Vorschulkinder in NRW am 31. Juli.
Ab 1. August kommen die neuen Kindergartenkinder
Zum 1. August beginnt das neue Kindergartenjahr, dann ist kein Platz mehr für die Kinder, die eingeschult werden. In den meisten anderen Bundesländern können Kinder bis zum jeweiligen Schulbeginn in der Kita bleiben, schließlich gilt der Rechtsanspruch der Eltern auf einen Kindergarten-Platz für ihr Kind ja auch bis zu diesem Zeitpunkt.
„Bislang hat sich niemand bei uns gemeldet. Ich würde deshalb aber nicht sagen, dass es in Moers keine Probleme mit diesen Übergangskindern gibt“, sagt Stadt-Pressesprecher Thorsten Schröder. 852 i-Dötzchen starten Ende August ins Schulleben, Schröder geht davon aus, dass die meisten von ihnen bis Ende Juli eine Kita besuchen. Und dann?
Arbeitgeber betreut Kinder der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Dann könnten zum Beispiel solche Angebote wie das des ambulanten Pflegedienstes „Die Pflege“ ziemlich hilfreich sein. In einem bunt bemalten und kindgerecht ausgestatteten Bauwagen betreuen eine Erzieherin und ein Sozialpädagogik-Student von 7.30 bis 16.30 Uhr Kinder der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Ein Familientag und ein Zoo- Besuch, gemeinsam mit den Gästen der Tagespflege, sind unter anderem geplant. Wer gerade keinen Arbeitgeber zur Hand hat, der eine Kinderbetreuung organisiert, für den ist vielleicht der Grafschafter Musenhof neben dem Schloss interessant. Museumsleiterin Diana Finkele will am heutigen Dienstag über die Einzelheiten des Ferienprogramms für sechs- bis zwölfjährige informieren.
Eine Besserung ist eher nicht in Sicht
Dass sich an dem Dilemma der Betreuungslücke im August etwas ändert, ist kaum absehbar. Vielleicht, so deutet es jetzt NRW-Familienminister Stamp (FDP) an, könnte sich mit der überfälligen Reform des Kinderbildungsgesetzes etwas bewegen. Im nächsten Jahr kommt allerdings der Ferienkalender den Eltern entgegen: Dann startet das neue Schuljahr bereits am 12. August. Mithin verringert sich die Betreuungslücke beträchtlich – immerhin ein kleiner Lichtblick.