Moers. Mit dem 104. Schuss holt der Vorsitzende des Schützenvereins in Moers-Vinn den Vogel von der Stange und darf sich damit „Meisterschütze“ nennen.
Ein lauter Knall hallte durch die Landschaft. Langsam lichteten sich die Pulverschwaden. Das Vogelschießen beim Schützenverein Moers-Vinn wurde am Sonntag mit dem traditionellen Böllerschuss eröffnet. „In Vinn und Holderberg wissen jetzt alle, dass wir heute schießen“, so der erste Vorsitzende Manfred Bunde zum Publikum.
Sonja Bühnemann, die vor kurzem zur ersten Schützenkönigin in der 116-jährigen Vereinsgeschichte gekrönt worden war, hatte das Recht auf den ersten Schuss mit dem Kleinkalibergewehr. Nach ihr kamen in einer sich wiederholenden Rheinfolge weitere Personen.
Insgesamt haben vor allem Vereinsmitglieder geschossen. Aber ein paar Gäste waren ebenfalls mit von der Partie. Gesucht wurde die Meisterschützin, beziehungsweise der Meisterschütze des Vereins. Da es dort nun auch Schützenköniginnen geben kann, wurden die beiden anderen und separaten Wettbewerbe um den Meisterschützen jetzt auch zusammengelegt.
In Vinn ist Schießen eine Familienangelegenheit. Mehrere Familien und Generationen haben am Wochenende teilgenommen. Deshalb kam das Vogelschießen wie ein großes Familienfest daher. Alle schien sich zu kennen. Die Stimmung war entspannt – außer bei den entscheidenden Schüssen. Auf den Rumpf durften nur Vereinsmitglieder zielen, so wie auch der erste Vorsitzende Manfred Bunde. Er holte mit dem 104. Schuss den Rumpf des Holzvogels von der Stange und ist damit Meisterschütze. Als amtierender Meisterschütze kann er sich nun mit der traditionellen Festkette und dem dazugehörigen Orden schmücken.
Nach dem erfolgreichen Treffer folgte die obligatorische Runde Schnaps für die Gemeinschaft. Vor dem Meisterschützen waren bereits Sebastian Bunde beim Kopf, Martina Zapp beim Zepter, Helmut Altenschmidt beim Reichsapfel, Malte Edel beim linken Flügel und Peter Kuroh beim rechten Flügel des Vogels erfolgreich.