Neukirchen-Vluyn. Beim Niederrheinischen Radwandertag machen sich in Neukirchen-Vluyn 250 Radler auf die Strecke. Als beliebt erweist sich eine neue Themenroute.
Die Entscheidung, welche Strecke geradelt wird, fiel Lothar Röhring und seinen Freunden von der Sportgemeinschaft Neukirchen-Vluyn leicht: Die Themenroute „Industriekultur am Niederrhein“ sollte es sein. „Der Bergbau gehört zu unserer Region und besonders zu Neukirchen-Vluyn“, erklärte Röhring. Also holten er und seine Fahrradkollegen die Stempelkarten ab, studierten die Karte mit der genauen Route und warteten auf das Startsignal.
Der Leineweberplatz war am Sonntag wieder Start- und Zielpunkt für die Radler des 28. Niederrheinischen Radwandertages an Rhein und Maas. Insgesamt 63 Städte und Gemeinden boten zusammen 85 verschiedene Touren an.
Drei Strecken starteten in Neukirchen-Vluyn. Ganz neu dabei war die Themenroute, die die Bergbaugeschichte von Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort beleuchtete. „Wir bieten gerne solch eine Themenroute an, damit die Menschen die Region noch ein bisschen besser kennenlernen“, erklärte Thorsten Rogsch, vom Stadtmarketing. Ein passenderes Thema zum diesjährigen Motto „Kultur in der Natur“ hätte es da wohl nicht geben können.
Um 10 Uhr gab Bürgermeister Harald Lenßen das Startkommando. Viele Fahrradfahrer machten sich direkt auf den Weg und traten kräftig in die Pedale. Vom Leineweberplatz in Vluyn ging es durch Vluynbusch, weiter durch Hoerstgen, am Kloster Kamp vorbei, durch die Kamp-Lintforter Alt-Siedlung. Dort konnten gleich zwei Zwischenstopps eingelegt werden.
Im Museum Haus des Bergmanns erhielten die Fahrradfahrer Einblicke in die Lebensumstände und Wohnverhältnisse einer Bergarbeiterfamilie in den 1930er Jahren. Weiter im Lehrstollen der ehemaligen Zeche Friedrich-Heinrich gab es kurze Führungen. Durch die Felder ging es dann Richtung Halde Norddeutschland und am Gelände der ehemaligen Zeche Niederberg und der Bergmannsfigur zurück zum Leineweberplatz.
„Wir genießen den Niederrhein in seiner vollen Pracht“, sagte Lothar Röhring lachend. Je nach Wetter plante die Gruppe, die eigentlich 36 Kilometer lange Tour noch nach Issum verlängern. Gut ausgestattet waren die Radfahrer dafür auf jeden Fall: Im Koffer auf dem Gepäckträger befanden sich Flickzeug, Regenkleidung und der Helm.
Rund 250 Starterkarten wurden auf dem Leineweberplatz im Laufe des Sonntags ausgegeben. „Es ist immer wieder toll, wie viel Spaß die Leute an diesem Tag haben und wie begeistert sie sind, wenn sie sich den nächsten Stempel abholen können“, sagte Thorsten Rogsch vom Amt für Wirtschaftsförderung.