Moers. . Klare Worte beim NRZ-Treff am Dienstagabend: Die Jugendlichen von Fridays for Future fordern Ergebnisse beim Klimaschutz

Die Jugend macht der Politik Beine. Das ist beim NRZ-Treff am Dienstagabend im voll besetzten Medienhaus deutlich geworden. Mit Antonia Leffers, Jan Pütter (Fridays for Future), Marco Jakob (Jusos Neukirchen-Vluyn), Gudrun Tersteegen (Grüne, Moers) und Ingo Brohl (CDU, Moers) standen diskussionsfreudige Akteure bereit, um unter der Moderation von Matthias Alfringhaus und Sonja Volkmann (beide NRZ Moers) über Generationen und Umwelt zu sprechen.

„Man hätte bereits 1975 wissen müssen, dass man den Laden vor die Wand fährt“

Dass Fridays for Future nicht bloß eine Modeerscheinung ist, dürfte jedem bewusst sein. Durch Antonia Leffers aus Neukirchen-Vluyn und Jan Pütter aus Moers wurde es spürbar. Die Politik müsse aufwachen, sagte Leffers und forderte klare gesetzliche Rahmenbedingungen, um den Klimawandel aufzuhalten. Jan Pütter warf Politikern und der älteren Generation vor, den Klimawandel ausgeblendet zu haben. Man habe seit 1975 wissen können, „dass man den Laden vor die Wand fährt“. Noch sei es aber nicht zu spät, so Pütter, der sich auch am ÖPNV abarbeitete. Dieser sei „furchtbar schlecht und teuer“, so der Pharmazie-Student, der bezweifelt, dass die SPD derzeit auf Bundesebene noch die richtige Partei ist, um Klimapolitik zu betreiben. Vermutlich werde es erst mit einem Mitte-Links-Bündnis besser, so Pütter, der den Stab an den Vorsitzenden der Jusos in Neukirchen-Vluyn, Marco Jakob, weiterreichte. Der 22-Jährige forderte die eigene Partei auf, „wieder mehr nach links zu rücken und sich von der CDU abzugrenzen“, vor allem hinsichtlich der Grünen, die auf einer Erfolgswelle reiten. Zur Freude von Gudrun Tersteegen. Dass der Klimawandel nun im Bewusstsein angekommen sei, bestätige die eigene Arbeit, so die Sprecherin der Grünen in Moers, die trotz des Erfolgs jetzt ausschließt, bei der Kommunalwahl 2020 eine eigene Bürgermeister-Kandidatin aufzustellen.

„Wir wollen, dass endlich was getan wird“

Diese Aussage ließ den CDU-Fraktionschef aufhorchen, ehe er sich der Arbeit seiner Partei zuwendete. Erschrocken sei er über den Umgang seiner Partei mit der Kritik gewesen, die der Influencer Rezo im Youtube-Video übt, sagte Ingo Brohl und attestierte der eigenen Partei Ideenlosigkeit hinsichtlich des Klimawandels. Da sei man kommunal weiter. Allerdings gehe es bei Forderungen, sei es an den ÖPNV oder auch an die Landwirtschaft bezüglich des Glyphosateinsatzes, auch um Interessenausgleich.

Gegenwind bekam Brohl für seine Behauptung, dass nicht vorrangig die Politik den Umgang mit dem Klimawandel vorgebe, sondern erst in den Köpfen jedes einzelnen ein Umdenken stattfinden müsse. „Aber die Politik setzt den gesetzlichen Rahmen“, sagte Matthias Alfringhaus und bereitete den Boden für Antonia Leffers, die am Ende Ergebnisse forderte: von der Bundespolitik und den hiesigen Akteuren: „Wir wollen, dass endlich etwas getan wird.“