Moers. Beim Moers Festival wird nicht nur Musik gehört, sondern auch diskutiert. Mit dabei: NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

Kann oder muss das Moers Festival heute politisch sein? Was macht das Besondere dieses Festivals in der heutigen Festivallandschaft aus? „Zündstoff“ lautet der Titel der über die Festivaltage verteilten Diskussionsreihe. Direkt zum Festivalauftakt diskutierten am Freitagabend NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen, Günter Baby Sommer, ostdeutscher Free-Jazzer der ersten Stunde, Judith Ferstl, Bassistin der österreichischen Band Chuffdrome und Louis Rastig, künstlerischer Leiter des Berliner A L’Arme! Festivals in der Musikschule.

Das Moers Festival sei ihr schon immer ein Begriff gewesen, erzählte Ministerin Pfeiffer-Poensgen und bekräftigte noch einmal, dass es im Interesse des Landes sei, ein solch internationales Festival in NRW zu haben. Dass sich das Festival oft abseits des Mainstream bewege, sei für sie gerade ein Kriterium, öffentliche Mittel zur Verfügung zu stellen. „Es gibt viele Festivals in NRW, aber keines für improvisierte Musik.“

Jazzmusik sei seit hundert Jahren politisch, weil sie direkten Bezug auf die Zeit nehme, sagte der Dresdener Musiker Günter Baby Sommer: „Ich kann auf der Bühne an etwas erinnern. Alle sollten sich mal den Zustand von Mutter Erde anschauen, oder in die brennenden Krisenherde der Welt blicken.“ Oder aber man schaue einfach in seine Heimatstadt Dresden, die heute in erster Linie mit Pegida und AfD zusammengebracht würde.

Sie glaube, dass das Moers Festival etwas Besonderes sei, sagte Judith Ferstl. Dazu gehöre Mut in der Programmierung, aber auch „dass im Saturn oder im Schwimmbad Musik gemacht wird“.