Kamp-Lintfort. Am Wochenende haben sich viele Menschen in der Kamp-Lintforter Innenstadt bei der Kunst- und Genussmeile getummelt. Es gab diverse Premieren.
Angelika Sturmeit freut sich über den Erfolg der Kunst- und Genussmeile in der Kamp-Lintforter Innenstadt: „Seit Beginn um elf Uhr laufen hier so viele Leute herum, das hatten wir vorher nie.“
Zum fünften Mal hat sie jetzt die Kunst- und Genussmeile zusammen mit Andreas Wiesner organisiert. Insgesamt 27 Künstler, Handwerker und Gastronomen haben die Menschen in Scharen zu den Einkaufsstraßen gelockt. „Dieses Mal haben wir auch viele Leute, die zum ersten Mal dabei sind und auch von sich aus gefragt haben, ob sie dabei sein könnten. Das heißt, der Markt wird sehr gut angenommen“, sagt Angelika Sturmeit.
Zu den Neulingen auf dem Markt zählte unter anderem Karin Scheidt, eine gelernte Filzgestalterin. Aus Filzwolle zaubert sie praktische Einkaufskörbe sowie kleine Rotkehlchen, Bienen oder Igel. Auch Windlichter oder Armbänder zählen zum Angebot.
Karin Scheidt lässt sich von der Natur inspirieren
„Ich lasse mich viel von der Natur inspirieren. Die Bienen sind ja gerade in aller Munde“, sagt sie. Schon nach wenigen Stunden waren die kleinen Filzinsekten fast ausverkauft. Für Interessierte bietet Karin Scheidt auch Kurse an. Sie selber hat ihre Liebe für Filz in einem solchen Kurs entdeckt. „Ich war fasziniert von dem Material, weil es so vielseitig ist. Man kann alles daraus machen, Bekleidung, Gebrauchsgegenstände aber auch Deko.“
Gegenüber präsentierte Claudia Godec ihre Kunstwerke. Ihre abstrakten Bilder sind wahre Farbexplosionen und lassen viel Spielraum für Interpretationen. „Das Bild mit dem Titel Nordlichter erzählt vier verschiedene Geschichten, je nachdem wie herum man es dreht. Von der einen Seite sieht man zwei Enten in einem Teich, von einer anderen kann man ein Monster sehen.“
Ein Münzsäger feiert Premiere
Seine Premiere auf der Meile erlebte auch Klaus Ellerhorst. Seit gut zwanzig Jahren fertigt der Münzsäger aus verschiedenen Währungen Schlüssel- oder Kettenanhänger. So scheinen zwei Gänse in einer Zwei-Euro-Münze zu schweben und in einer neuseeländischen Münze hat Ellerhorst eine Maori-Maske freigesägt. „Ich habe das mal irgendwo gesehen, habe es ausprobiert und gemerkt es macht Spaß“, sagt Ellerhorst.
Mit 55 Jahren Erfahrung ist Keramik-Künstler Gottfried Eßer ein „alter Hase“ im Geschäft – und doch war auch er zum ersten Mal dabei. Seine Vasen und Schalen sind alle einzigartig, ebenso wie die Glasuren, die er selber entwickelt. „Der Schimmer kommt von den Metalloxiden“, erklärt Eßer, während er eine schwarz-rote kugelförmige Vase in der Hand hin und her dreht. „Das Tolle an dem Handwerk ist, wenn man eine Idee hat und diese in eine Form bringt. Dabei entsteht die Form unter den Fingern.“
Zu seinen ausgefallensten Stücken zählt eine Vase, auf der das Gesicht eines Wassergottes in drei Varianten plastisch abgebildet ist. Gegen den Uhrzeigersinn erwacht der Wassergott, bis die Augen offen sind. Neben Kunst für die Augen gab es auch Kunst für den Gaumen: gebratene Gambas, Gegrilltes, Waffeln und frischer Spargel verbreiteten ihren Duft.