Moers. St.-Josef-Krankenhaus wendet sich gegen Vorstoß des Ethikrates. Chefärztin: Säugling liegt in Klappe besser als im Wald.
Das St. Josef-Krankenhaus spricht sich für den Erhalt der Babyklappen aus. Dr. Ulrike Effelsberg, Chefärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, erklärte, die Babyklappen seien sinnvoll, weil sie Leben retten können.
Ulrike Effelsberg wendet sich damit gegen den Vorstoß des Deutschen Ethikrates. Er hatte gefordert, das Angebot zur anonymen Kindesabgabe abzuschaffen, da es das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Herkunft verletzte. Sie wisse sehr wohl um die „verlorenen Kinder”, so Dr. Effelsberg. Die Eltern nicht zu kennen, könne zu schweren psychischen Problemen führen. Allerdings: „In der Babyklappe liegt ein Säugling besser als im Wald.” Zudem würden die Klappen nicht missbraucht: „Die Eltern, die ihr Neugeborenes dort ablegen, tun dies in größter Not.”
Die Moerser Babyklappe besteht seit 2003. Seitdem ist ein Baby dort abgelegt worden: ein Junge im Oktober 2006. Das Jugendamt vermittelte Pflegeeltern, die den Kleinen Louis nannten. Es gebe bis heute keine Komplikationen, so ein Sprecher der Stadt. Auch auf Grund dieser Erfahrung halte man die Babyklappe für eine „sehr vernünftige Einrichtung”. wit