Moers. . Zu Pfingsten bietet das Moers Festival auch wieder viel Musik im Nebenprogramm an. Gute Nachrichten für Liebhaber des Händlermarktes.

Das Moers Festival kommt in die Stadt. Neben dem Hauptprogramm in der Festivalhalle gibt es zahlreiche Gelegenheiten, das Festival und seine Musiker kennenzulernen.

Dafür gibt es einerseits das „Mörzz-Ticket“, das Einlass zu ausgewählten Konzerten an ausgewählten Orten in der Stadt gewährt. Das kostet pro Tag im Vorverkauf 15, an der Abendkasse 20 Euro. Man kann aber auch einfach mit dem „Moers Festival Express“, der eine Bimmelbahn ist, einen

Mit dem Moers Festival Express von einem Konzert zum nächsten.
Mit dem Moers Festival Express von einem Konzert zum nächsten. © Ulla Michels

Rundkurs vom Solimare bis in die City und zurück machen und gucken, was passiert. Im Zweifel trifft man irgendwo auf „Rabatz“, ein kleiner Ableger der Ruhrpott-Big Band „The Dorf“, der als Marching Band überall auftauchen kann, der künstlerische Leiter Tim Isfort am Montag in einem Pressegespräch erläuterte.

Er habe das Zusatzprogramm ein wenig zu straffen versucht, sagte Isfort. So sind die besonderen Konzerte jetzt räumlich konzentriert. Am Festival-Freitag spielt sich alles zwischen den beiden Kirchen ab, am Samstag spielt die Musik rund ums Schloss und Sonntag in den Clubs der Stadt. Viele der Musiker, die im Hauptprogramm zu sehen sind, spielen auch hier. So ist das Sun Ra Arkestra beispielsweise in der Stadtkirche zu hören oder Angelica Nescier, ehemalige Improviserin in Moers, kommt in den Schlosshof. Fester Termin zur Geisterstunde um 0 Uhr ist jeweils ein Film-Projekt im ehemaligen Landratsamt. So spielt das 14-köpfige Ensemble The Flat Earth Society zum Lubitsch-Film „The Oyster Princess“, es gibt Untertage-Musik mit Filmaufnahmen der letzten Schichten der Bergwerke der Region und es gibt „Nervous Entanglement“, nervöse Verstrickungen, wenn ein Cartoonist mit elektronischer Musik interagiert. Ebenfalls an allen Abenden fest im Programm: die Unterwasserkonzerte im Aktivbad.

Das Dorf wächst

Das Festivaldorf wächst, erklärte Claus Arndt, Geschäftsführer der Moers Kultur GmbH. Um gut zwanzig Stände werde das Angebot an Waren und Lebensmitteln auf gut 80 wachsen. Auch hier geht wieder die Post ab rund

Gute Stimmung am Dorfplatz im vergangenen Jahr.
Gute Stimmung am Dorfplatz im vergangenen Jahr. © Ulla Michels

um die Umsonst-und-draußen-Bühne am Solimare, diesmal allerdings streng im Wechsel mit dem Hauptprogramm in der Halle. Hier gibt es ein Wiedersehen mit Hayden Chisholm, der Freunde aus Belgrad mitbringt.

Umsonst und draußen gibt es auch im neuen Teil des alten Schlossparks was zu hören. Rüdiger Eichholtz vom Verein Kulturprojekte Niederrhein hat wie in den vergangenen Jahren hier das Programm gestrickt. Auf einer Bühne gibt es von 15 bis 22 Uhr Programm mit drei Formationen und diversen Solo-Musikern, die womöglich erst vor Ort zusammenfinden. Jen Satora zeigt, wie man Mangas malt, es gibt eine Mitmachecke der Kita Eichenstraße,

Setzt den Schlusspunkt im Nebenprogramm: Colin Stetson.
Setzt den Schlusspunkt im Nebenprogramm: Colin Stetson. © Olaf Fuhrmann

Syrische Schneider aus Neukirchen-Vluyn zeigen, wie Upcycling geht, und das Café Vielfalt bietet Essen und Gestränke an.

Den Abschluss am Montagabend macht Colin Stetson mit einem Konzert in der Aula vom Filder Benden, bevor sich die „trauernde Fan-Gemeinde“ auf eine Prozession aufmacht, die im Schlosspark an vier Bühnen enden wird. Die werden gleichzeitig bespielt.

„Ich kann mit der Musik nichts anfangen – das lasse ich nicht gelten“, fasst Tim Isfort seinen Anspruch zusammen, den Moersern alles auch zwischen Minimal und Tanzbarem zu zeigen.