Neukirchen-Vluyn. . Alle sind sich einig: Es ist schwer, zum Dorfspielplatz zu finden. Wie es besser werden kann: Dabei können auch Bürgerinnen und Bürger mitreden.

Beim Tag der Städtebauförderung hatten die Neukirchener Bürger die Gelegenheit, ihre Wünsche für den Dorfspielplatz zu äußern. Die Liste ist lang. Um ihren Dorfspielplatz zu entdecken, müssen die Neukirchener ihn entweder kennen oder suchen.

Denn der Dorfspielplatz auf der Hochstraße liegt versteckt. Zwischen zwei Häusern hindurch führt ein Weg, der eher an einen Durchgang zu Hinterhöfen erinnert. Am Tag der Städtebauförderung, der bundesweit stattfand, wollte Ulrike Reichelt, vom Amt der Wirtschaftsförderung, Öffentlichkeitsarbeit und Liegenschaften, mit den Bürgern ins Gespräch kommen. Gemeinsam mit Uta Schopmann und Marion May-Hacker vom Tiefbau- und Grünflächenamt stand Reichelt für die Bürger bereit, um neue Ideen und Anregungen zu sammeln.

Mehr Beleuchtung? Der Vorschlag ist umstritten

„Viele kennen diesen Ort nicht mal, weil die Erschließung über die Fußgängerzone nicht optimal ist“, so Reichelt. „Wir überlegen, wie wir diese Eingangssituation verbessern können. Vielleicht durch ein Schild oder ein Tor.“

Bereits zu Beginn der Veranstaltung hatten sich einige Neukirchener auf dem Spielplatz eingefunden und brachten ihre Ideen ein. Eine Anwohnerin wünschte sich mehr Beleuchtung, andere waren dagegen, denn wenn es dunkel wird, sollten kleine Kinder ohnehin nicht draußen sein.

„Eigentlich beleuchtet man Spielplätze nicht. Es wäre jedoch eine Möglichkeit, entlang des Weges Beleuchtungen mit Bewegungsmeldern aufzustellen“, überlegte Reichelt. Einig waren sich alle Beteiligten darüber, dass das Angebot eine größere Zielgruppe ansprechen sollte. Den Vorschlag, ein Calisthenics-Gerät anzuschaffen, an dem auch Jugendliche und ältere Leute trainieren können, nahmen die drei Frauen von der Stadt interessiert auf sowie die Idee, einen Boccia- oder Bouleplatz zu bauen.

Eine Anwohnerin hat einen konkreten Hinweis

„Die Boccia-Kugeln könnten die Leute dann bei der Stadtbücherei ausleihen, die hier ganz in der Nähe ist. Da gibt es auch Toiletten, die die Besucher des Spielplatzes nutzen könnten.“ Damit davon jeder erfährt, gibt es die Überlegung, eine Infotafel zu errichten, auf der die Menschen von dem Angebot der Bücherei lesen können.“

Anwohnerin Helena Leinweber war nur zufällig mit ihren beiden Söhnen auf dem Spielplatz. Doch bei der Gelegenheit äußerte sie auch einen Wunsch: „Die Kinder kicken oft auf dem Rasen. Deswegen passen zwei Fußballtore aus Metall gut hierher.“ Ihr Sohn nickte zustimmend. „Ich finde es toll, dass die Anwohner hier die auch ein Mitspracherecht haben.“

>>INFO Der Dorfspielplatz in Neukirchen-Vluyn ist schwer erreichbar. Am Samstag hat die Stadt das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern gesucht - vor Ort. Es war der Tag der Städtebauförderung. Bundesweit nutzen seit fünf Jahren Kommunen diese Möglichkeit. Diesmal waren 550 Städte und Gemeinden dabei.

Die Gespräche sind hilfreich, denn genau darum geht es Ulrike Reichelt und ihrem Team. „Wir wollen hier den Bedarf abfragen und überlegen, welche Funktionen der Spielplatz noch erfüllen kann. Damit wir das erreichen, müssen die Bürger sich natürlich engagieren und auch hierherkommen.“