Neukirchen-Vluyn. . Vor 27 Jahren hat es klein angefangen. Heute arbeiten bei Agasaat in Neukirchen-Vluyn fast 40 Mitarbeiter. Was Brot mit der Firma zu tun hat...
Auf den ersten Blick ist es nicht zu sehen. Und beim ersten Bissen vermutlich auch nicht zu schmecken. Aber: Wer zum Beispiel ins Harry-Brot beißt oder sich Lambertz-Leckereien gönnt, der isst auch ein Stückchen Agasaat GmbH aus Neukirchen-Vluyn mit. Das Unternehmen aus dem Gewerbegebiet Süd in Vluyn beliefert solche Großkunden mit seinen Saaten.
Was vor 27 Jahren ganz klein noch in Kamp-Lintfort angefangen hat, ist mittlerweile zu einer Firma gewachsen, deren Produkte mehrfach ausgezeichnet worden sind. So ist das Unternehmen als erster Backsaaten-Hersteller in Deutschland vom deutschen Lebensmittelhandel nach dem International Food Standard (IFS) im gehobenen Niveau zertifiziert.
Vor wenigen Jahren ist noch einmal kräftig in den Standort investiert worden, als die Gesellschaft für rund zwei Millionen Euro eine neue Lagerhalle und ein Bürogebäude gebaut hat. Gesamtfläche laut Werner Arts: 7800 Quadratmeter. „Wir haben 12.000 Palettenstellplätze, an denen wir die Produkte fachgerecht lagern können“, erklärt CEO Tobias-Werner Arts.
Hier kommen Saaten aus aller Welt an
Fast 40 Mitarbeiter beschäftigt Agasaat heute. Gerade hat es einen Wechsel in der Geschäftsführung gegeben. Nach 27 Jahren ist Manfred Gnann aus der Geschäftsführung ausgestiegen. Tobias-Werner Arts wurde Teil der Spitze. Mit der Einstellung von Axel Zoppke, dem ehemaligen Abteilungsleiter bei der Bäko-Zentrale Süddeutschland, als Einkaufsleiter sowie Prokurist wird die Agasaat-Geschäftsleitung ab dem 2. Mai wieder komplett sein.
Das Familienunternehmen bezieht seine Saaten aus verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt: Kürbiskerne aus China, Sesam aus Indien oder Sonnenblumenkerne aus Argentinien, um nur einige Beispiele zu nennen.
Sobald die Ware säckeweise in Neukirchen-Vluyn eintrifft, wird sie von der Qualitätssicherung auf verschiedene Faktoren hin geprüft: Sensorik, Optik, Quellfähigkeit, Reinheit und dergleichen mehr. Das geschieht im hauseigenen Labor. Mikrobiologische Überprüfungen finden im Anschluss in einem externen, akkreditierten Lebensmittellabor statt.
Dann der Gang in die Halle. Durch meterhohe mit Säcken bepackte Regalreihen hindurch gelangt man zu den Reinigungsanlagen, durch die die Waren veredelt werden. An diesem Standort gibt es zwei Reinigungslinien, erklärt Tobias -Werner Arts.
Im ersten Schritt werden Stäube aufgesaugt, im zweiten wird die Ware gesiebt, im Steinausleser wird das Korn verlesen und gelangt dann durch Metalldetektoren zum Farbsortierer. „Damit eine schöne einheitliche Größe rauskommt“, erklärt Arts. Was dem höchsten Qualitätsanspruch nicht entspricht, kann im Tierfutter- oder im Ölmittelbereich verwendet werden. Besonders stolz ist die Geschäftsführung auf eine patentierte Maschine zur weiteren Qualitätssteigerung. „Ohne dabei die art- oder produkttypischen Eigenschaften zu verändern“, betont Tobias-Werner Arts.