Moers. . Die Sparkasse am Niederrhein blickt zufrieden auf das Geschäftsjahr 2018 zurück. Besonders bei Krediten gibt es Zuwächse, und das ist nicht alles.

Rund 1000 neue Kunden hat die Sparkasse am Niederrhein im vergangenen Jahr gewonnen, wenn Zu- und Abgänge gegeneinander gerechnet werden. Doch nicht nur aus diesem Grund schaut der Vorstandsvorsitzende Giovanni Malaponti zufrieden auf die Jahresbilanz 2018. „Es läuft rund beim größten Kreditinstitut im Kreis Wesel“, sagte er bei der Vorstellung der Zahlen am Freitag – und meint im einzelnen diese Themen:

Kredite

Für 412,6 Millionen Euro haben Kunden im vergangenen Jahr neue Kredite aufgenommen, über viereinhalb Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Insgesamt lag das Kreditvolumen der Sparkasse am Niederrhein zum Jahresende 2018 bei 2,4 Milliarden Euro. Rund die Hälfte davon entfällt auf 12.000 Firmen- und Gewerbekunden. Neben den Zuwächsen bei der Baufinanzierung (siehe Grafik) freut sich Vorstand Bernd Zibell auch über die Arbeit der vier Sparkassen-Makler: „Wir haben 2018 133 Häuser und Wohnungen verkauft.“ Das sind 13 mehr als im Jahr davor.

Wertpapiere und Sparer

Die anhaltend niedrigen Zinsen sind zwar einerseits äußerst attraktiv für Kreditnehmer, andererseits aber überaus enttäuschend für Sparer. Giovanni Malaponti: „Die Nachfrage verstärkt sich, weil zunehmend mehr Kunden sehen, dass alternative Anlageformen interessante Renditen erzielen können. Aber nicht jedes Wertpapier ist für jeden Kunden geeignet, weshalb wir viel Wert auf eine qualifizierte Beratung legen.“ Neben dem steigenden Interesse an Fonds und Wertpapieren legen aber auch viele Kunden immer noch Geld auf die hohe Kante. Um 98,4 Millionen Euro sind die Kundeneinlagen gestiegen, auf jetzt 2,6 Milliarden Euro.

Spenden und Stiftung

Vorstand Frank-Rainer Laake hat gute Nachrichten für viele Vereine, Verbände und Institutionen. Seit 2017 ist die Summe, die die Sparkasse zu deren Unterstützung der Arbeit weitergibt, konstant. 1,2 Millionen Euro jährlich stehen dafür bereit, und auch in diesem Jahr wird es nicht weniger Geld sein. Laake: „Die vielen guten Projekte, die wir dabei kennenlernen, zeigen, wie vielfältig das ehrenamtliche Engagement der Menschen am Niederrhein ist.“

Sparkasse am Niederrhein: Bilanz 2018
Sparkasse am Niederrhein: Bilanz 2018 © Helge Hoffmann

Digitales

Rund 60 Prozent der Kunden machen Online-Banking, Tendenz steigend. Im Mai gibt es für die letzten 20.000 von insgesamt 140.000 Kunden die neuen Kontokarten, mit denen kontaktlos bezahlt werden kann. Rund 4500 Kunden nutzen das digitale Terminvereinbarungssystem, und auch die vor zwei Jahren vorgestellte Videoberatung findet immer mehr Anhänger. Dass die Sparkasse Mitte 2018 fünf Filialen geschlossen habe, mache sich nicht negativ bemerkbar.

>>INFO Obwohl die Bilanzsumme der Sparkasse am Niederrhein im Jahr 2018 um 123 Millionen Euro auf rund 3,3 Milliarden Euro stieg, fiel der Überschuss im Vergleich zu 2017 (3,4 Millionen Euro) auf 3,1 Millionen Euro. Grund ist das schwache Zinsniveau, zum Beispiel bei den Zinssätzen für Baufinanzierung.

Nach der Geldautomatensprengung in Rheinberg Weihnachten 2018 will die Sparkasse schon bald wieder den gewohnten Service anbieten. Vorstand Bernd Zibell: „Wir gehen davon aus, dass wir Ende Mai in Rheinberg eine neue Lösung anbieten können.“ Überweisungen werden dann auch möglich sein.

Frank-Rainer Laake, Giovanni Malaponti und Bernd Zibell (v.l.) freuen sich über das gute Geschäftsjahr der Sparkasse am Niederrhein.
Frank-Rainer Laake, Giovanni Malaponti und Bernd Zibell (v.l.) freuen sich über das gute Geschäftsjahr der Sparkasse am Niederrhein. © Erwin Pottgiesser