Moers. . Der Verein „Helfende Hand Moers“ schickt keine Hilfsgüter mehr nach Bosnien-Herzegowina. Er sollte jetzt Steuern für Möbel und Mehl zahlen.

Der Verein Helfende Hand Moers stellt seine Hilfstransporte nach Bihac in Bosnien-Herzegowina ein. Der 55. Hilfstransport im vergangenen Dezember sei somit nach 23 Jahren der letzte gewesen, berichtet der Verein in einer Pressemitteilung.

Der Vorsitzende Hans-Jürgen Falk begründet den Schritt damit, dass man nicht gewillt sei, weiter Steuern auf Hilfsgüter zu zahlen, wie es erstmals im Mai 2018 der Fall gewesen ist, als man an der Grenze 865 Euro für Möbel entrichten musste. Stundenlange Verhandlungen mit der Botschaft hätten zu keinem Ergebnis geführt: „Es hieß: Zahlen oder umkehren“, so Hans-Jürgen Falk.

Gespräch im Sozialministerium bringt keinen Erfolg

Auch ein späteres Gespräch im Sozialministerium in Bihac habe keinen Erfolg gebracht, ebenso wenig monatelange Verhandlungen mit der Botschaft des Balkan-Landes in Berlin und der deutschen Botschaft in Sarajewo. Beim letzten Transport im Dezember habe der Verein 50 Cent Steuern pro Kilo Mehl zahlen sollen, so dass man 600 Kilo wieder abgeladen habe, berichtet Falk weiter und ergänzt: „Dieser Willkür der bosnischen Regierung können und wollen wir uns nicht mehr aussetzen.“ Die Transparenz des Vereins sei unter diesen Bedingungen nicht mehr gewährleistet.

Gleichwohl wolle die „Helfende Hand“ weiter Menschen in Not unterstützen. Deshalb arbeitet der Verein seit kurzem mit der Rumänienhilfe in Meerbeck zusammen. Zu einem Hilfstransport, der gerade unterwegs nach Sacueni in Westrumänien ist, habe er 400 Hilfspakete beigesteuert, heißt es in der Mitteilung.

Die Botschaft von Bosnien-Herzegowina war am Dienstag telefonisch nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Eine Anfrage per E-Mail blieb ohne Reaktion.