Moers. . Die CDU-Staatssekretärin und IHK-Präsident Burkhard Landers fordern in Moers, die Arbeitsleistung von Geflüchteten stärker anzuerkennen.

Serap Güler, Staatssekretärin für Integration im NRW-Familienministerium, hat am Freitag in Moers mehr Flexibilität bei der Anerkennung von Arbeitsleistungen bei Flüchtlingen gefordert. „Da müssen wir alle noch flexibler werden“, sagte die CDU-Politikerin bei einem Besuch der Maas-Unternehmensgruppe.

Der Präsident der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer, Burkhard Landers bekräftigt Gülers Forderung: „Zur Willkommenskultur gehört auch die Anerkennung von Lebensleistungen. Jetzt ist es wichtig, das erfolgreiche duale Ausbildungssystem entsprechend zu ergänzen.“ Landers weiter: „Der Fachkräftemangel ist mittlerweile in allen Berufen angekommen.“

Einladung der Industrie- und Handelskammer

Güler kam auf Einladung der IHK zu Maas, um dort die erfolgreiche Integration von Flüchtlingen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu würdigen. 200 Geflüchtete stehen aktuell im IHK-Bezirk Niederrhein in Ausbildungsverhältnissen, der 30-jähige Nour Ahmadi ist einer von ihnen. Bevor er 2015 aus seiner Heimat in Afghanistan geflüchtet ist, habe er als Hochbauer gearbeitet, die letzten Jahre sogar selbstständig.

„In Deutschland habe ich dann über private Sprachkurse deutsch gelernt, jetzt mache ich bei Maas eine Ausbildung als Kanalbauer“, sagte Ahmadi am Freitag. Ahmad Masood hat sich seit seiner Ankunft in Deutschland oft beworben, wegen anfänglicher Sprachprobleme aber keine Arbeit gefunden.

Gegen den Job und für die Ausbildung entschieden

Bei Maas wollte man dem Pakistani nach einem Praktikum wegen seiner guten Vorkenntnisse sogar direkt eine Arbeitsstelle anbieten. „Ich habe mich für eine Ausbildung entschieden, weil ich hier grundsätzlich etwas lernen möchte.“ Mohammad Jovkazare aus dem Iran hat seine berufliche Erfahrung genutzt: „Ich war dort 22 Jahre als Lkw-Fahrer tätig, jetzt fahre ich große Maschinen im Chempark Uerdingen.“

Auch bei Maas wird Jovkazares Erfahrung geschätzt: „Die Maschinen, die er im Chempark bewegt, kosten schon eine Kleinigkeit“, sagt Betriebsleiter Bernd Overbeck.

Für Klaus Maas, den Geschäftsführenden Gesellschafter der Gruppe, ist Integration schon lange keine Fremdwort mehr: „Hier arbeiten 18 Nationalitäten.“