Neukirchen-Vluyn. . Nach 30 Jahren als Vorsitzender des HVV Neukirchen kandidiert Hans-Peter Burs nicht mehr für den Posten. Der 72-Jährige nennt dafür seine Gründe.

Beim Heimat- und Verkehrsverein (HVV) Neukirchen geht eine Ära zu Ende: Hans-Peter Burs, seit drei Jahrzehnten Vorsitzender des HVV, zieht sich aus dem Amt zurück. Bei der Jahresversammlung am kommenden Freitag will er nicht mehr kandidieren. Wer seine Nachfolge antritt, ist noch offen.

Als Hans-Peter Burs, Jahrgang 1946, HVV-Mitglied wurde, war er 34 Jahre alt, in diesem Jahr wird er 73 – und damit rückt der Grund für den Schritt des Noch-Vorsitzenden ins Blickfeld. Er will den Generationswechsel auf dem Posten: „Im Vorstand insgesamt haben wir das schon ganz gut hinbekommen, die anderen sind teilweise deutlich jünger als ich. Ich meine aber, es wird Zeit, dass es den Generationswechsel auch beim Vorsitz geben muss“, sagt er im Gespräch mit der NRZ.

Eine Portion Selbstironie fehlt bei Burs nicht

Burs verspricht sich neue Ideen für die Weiterentwicklung des HVV und dessen Strukturierung. Zudem setzt er darauf, dass ein jüngerer Vorsitzender oder eine jüngere Vorsitzende auch jüngere Neukirchener in den Verein ziehen. Und mit einer Portion Selbstironie fügt er hinzu: „Liebe Güte, ich bin doch das Fossil hier...“ Der Verein und der amtierende Vorstand seien gut aufgestellt, der Zeitpunkt sei mithin der richtige.

Man darf Hans-Peter Burs zweifellos als eine Art „Mr. Neukirchen“ bezeichnen. Nur fürs Studium in Köln und dann zum Beginn seiner Lehrertätigkeit hat er die Heimat verlassen. Fünf Jahre lebte er in Duisburg, aber: „Großstadt ist nichts für mich“, meint Burs. „Hier auf dem Dorf kennt man sich und grüßt sich auf der Straße, spricht und hilft sich. Hier gibt es Geselligkeit.“

Immer im Einsatz für die Interessen der Bürger

Die Heimatverbundenheit des HVV ist Hans-Peter Burs ein wichtiges Anliegen, auch die Brauchtumspflege, zu der die Pflege des Grafschafter Platt bei den Mundartabenden gehört, Dorfpumpe, Maibaum, Osterfeuer und die Kaffeetafel mit den Kollegen vom HVV Vluyn. Zu den Verdiensten des HVV Neukirchen zählt Burs den Einsatz für Bürgerinteressen.

Als Beispiel nennt er den Kampf um ein Gebäude an der Ludwig-Doll-Straße, für das die Stadt bereits die Abrissgenehmigung erteilt hatte: „Dabei handelte es sich um die einzige Jugendstilfassade in Neukirchen-Vluyn“, sagt Burs. Nach Protesten des HVV und einer Unterschriftensammlung 1997 blieb die Fassade erhalten.

Der Verein ist ein gefragter Gesprächspartner

Noch im selben Jahr setzte sich der Verein erfolgreich dafür ein, die Entwässerung an der Wiesfurth-straße zu verbessern, nachdem dort nach einem „Jahrhundertregen“, so Burs, sämtliche Keller unter Wasser gestanden hatten. Inzwischen habe sich der HVV zum wichtigen Akteur in der Stadt entwickelt, der von Politik und Verwaltung – beispielsweise beim Integrierten Handlungskonzept Neukirchen – häufig bei Themen der Stadtentwicklung um Stellungnahme gebeten wird.

Peter Burs: „Die fragen uns lieber vorher, damit wir nicht hinterher meckern.“

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Die Ordentliche Mitgliederversammlung des HVV Neukirchen im Sportzentrum am Klingerhuf beginnt am Freitag, 15. März, um 19 Uhr.

Neben der Entlastung von Vorstand und Kassenwart stehen Neuwahlen auf der T agesordnung. Darüber hinaus wird der amtierende Vorsitzende einen Bericht über das vergangene Jahr sowie die Aussicht auf die Gruppenreisen und Aktivitäten geben.