Neukirchen-Vluyn. . Im Neukirchen-Vluyner Zechenwald wurde Bergahorn gefällt. Für den Befall mit Rußrindenpilz im „erschreckenden Ausmaß“ gibt es einen Grund.
Die RAG Montan Immobilien hat im Zechenwald Niederberg so genannte forstwirtschaftliche Pflegemaßnahmen durchgeführt. Dabei wurden die Laubholzbestände durchforstet und schwer geschädigte Bäume entfernt.
Der Zechenwald umgibt die Siedlung Niederberg wie ein zur Niederrheinallee geöffnetes „U“. Nach Angaben von RAG Montan Immobilien (MI) umfasst der Bestand rund 50.000 Bäume, von denen man jetzt 800 bis 1000 habe entfernen müssen. Gut die Hälfte davon sei Bergahorn gewesen, stark geschädigt durch Befall mit dem Rußrindenpilz. Dieser Pilz führe zum Absterben des Baums und bedrohe den dortigen Gesamtbestand des Bergahorns, so die RAG MI.
Auch Folgen für den Menschen nicht ausgeschlossen
Begünstigt durch die anhaltende Trockenheit des vergangenen Sommers habe die Verbreitung des Rußrindenpilzes vor Ort „erschreckende Ausmaße“ angenommen. Aufgrund der Nähe zum Schulzentrum und des angrenzenden Radweges sowie der Spaziergänger im Wald habe „unmittelbarer Handlungsbedarf“ bestanden. Nach Angaben der Informationsplattform „waldwissen.net“ produziert der Rußrindenpilz sehr viele Sporen, was bei längerem Aufenthalt in der Nähe stark betroffener Bäume sogar zur Beeinträchtigung der Atemwege führen könne. Andere Bäume, so RAG MI, seien nicht befallen.
Beim Zechenwald Niederberg handelt es sich um einen zusammenhängenden mehrschichtigen Laub-Waldgürtel aus Rotbuche, Bergahorn, Eiche und Roteiche mit einem durchschnittlichen Bestandsalter von etwa 50 Jahren, berichtet die Eigentümerin, weiter.
Mehr Licht: Eine Chance für den Baum-Nachwuchs
Die Durchforstungsarbeiten haben einerseits eine nachhaltige Kronenpflege zur weiteren Stabilisierung und Vitalisierung der Bäume aber eben auch die Entnahme kranker, gefährdender oder atypischer Bäume zum Ziel. Mit der damit verbundenen Lichtöffnung werde die Entwicklung der so genannten Naturverjüngung vorangetrieben.
Das sind neue junge Bäume, die sich dort durch Anflug oder Naturaufschlag gebildet haben. Außerdem werde dadurch die bessere Ausbildung der noch wenig ausgeprägten Waldinnenränder gefördert.
Ziel: nachhaltig gesunder Zechenwald
Die RAG MI ist als Grundstückseigentümerin für die Pflege des Zechenwaldes verantwortlich. Sie erwartet, dass sich der verbleibende Bestand vitalisiert und mehrschichtig entwickelt. Darüber hinaus wird durch die Pflegearbeiten mehr Platz für ästhetisch wertvolle freistehende Eiben geschaffen.
Langfristiges Entwicklungsziel ist ein nachhaltig gesunder Zechenwald mit gemischtaltrigen, vitalen, und mehrschichtigen Dauerwald-Laubholzbeständen. Mit den derzeitigen Arbeiten wurde ein forstwirtschaftliches Fachunternehmen beauftragt.