Kamp-Lintfort. . Am Tor Ost entstehen 66 neue Wohnungen, 60 davon öffentlich gefördert. Trotz mehrerer ähnlicher Projekte bleibt bezahlbarer Wohnraum weiter knapp.

Öffentlich geförderte Wohnungen sind auch in Kamp-Lintfort schwer zu haben. Aber: Das verstärkte Bemühen der Stadt, neuen günstigen Wohnraum zu schaffen, trägt mittlerweile Früchte: Im Sommer startet die Janssen Grundbesitz GmbH & Co.KG aus Goch mit dem Bau einer sogenannten Klimaschutzsiedlung am Tor Ost. Geplant sind an der Ecke Rheinstraße/Moerser Straße drei Gebäude mit insgesamt 66 Wohnungen, 60 davon öffentlich gefördert.

Wohnungsgrößen zwischen 45 und 85 Quadratmetern

Die barrierefreien Wohnungen mit Balkon in Passivhäusern werden zwischen 45 und 85 Quadratmeter groß sein, ein Teil davon wird an den Landschaftsverband Rheinland (LVR) für integratives Wohnen vermietet. „Wir setzen beim Bau auf nachhaltige Baustoffe, als Verblendung werden wir Klinker nutzen“, so Bauherr Philipp Janssen.

Zum Standard einer Klimaschutzsiedlung gehört auch die Nutzung nachhaltiger Energiekonzepte. „Uns ist wichtig, dass sich die Wohngebäude gut in die Umgebung einfügen und die bestehende Bebauung behutsam ergänzt wird“, so Planungsamtsleiterin Monika Fraling, die sich über Kamp-Lintforts erste Klimaschutzsiedlung freut. Das Architekturkonzept befindet sich in Abstimmung, angedacht sind vom Architekturbüro reppco-Architekten Gebäude mit vier Vollgeschossen und einem zusätzlichen zurückspringenden Staffelgeschoss.

Bestand deckt nicht den Bedarf

Für die neuen Häuser müssen 14 Bäume gefällt werden, damit wird in der kommenden Woche begonnen. Auf dem Grundstück wird es Ersatzpflanzungen geben. Fertig werden sollen die Gebäude laut Janssen im Sommer 2020.

Klimaschutzsiedlung Kamp-Lintfort
Klimaschutzsiedlung Kamp-Lintfort © Gerd Bertelmann

Aktuell verfügt Kamp-Lintfort über etwa 1320 öffentlich geförderte Mietwohnungen. Die decken aber bei weitem nicht den Bedarf, weiß Bürgermeister Christoph Landscheidt: „Unsere Warteliste ist deutlich länger.“ In den kommenden zwei Jahren werden insgesamt 200 neue geförderte Wohnungen in Kamp-Lintfort entstehen.

Ein- und Zweizimmerwohnungen an der Jahnstraße

So baut die Grafschaft Moers an der Jahnstraße weitere 36 öffentlich geförderte Wohnungen (18 Einzimmer- und 18 Zweizimmerwohnungen). Und auch im Baugebiet Konrad-/Bertastraße, im Wohngebiet Fossa und im Rathausquartier sind geförderte Neubauten geplant. Das sei aber noch nicht das Ende der Fahnenstange, sagt Bürgermeister Landscheidt: „Stand heute brauchen wir noch mehr.“