Moers. . Den Enni-Comedy-Salon gibt es schon seit 13 Jahren. Auch die neueste Auflage im Bollwerk 107 ist ausverkauft – und liefert viel Situationskomik.
Ein zauberhafter Kartentrickser, ein deutsch-palästinensischer Donald Duck und ein Liebhaber gepflegter Langeweile – klingt nach einer netten Seifenoper? Nicht ganz. Das, was sich am Mittwochabend im Bollwerk bot, war große Comedy. Bereits im 13. Jahr startete der Enni-Comedy-Salon. Auch am Mittwoch bewahrten Enni und Veranstalter Volker von Liliencron ihr Erfolgsrezept: Drei Comedians präsentieren je zwei Auftritte.
Ein Moderator führt durch den Abend. Alle Sitzreihen waren gefüllt. Unter den Besuchern waren viele langjährige Fans des Comedy-Salons. Moderator Roberto Capitoni begrüßt das Publikum: „Wer kommt aus Moers?“. Duisburg, Neukirchen-Vluyn und Herne waren auch vertreten.
Routenplaner ist bei Google beliebt
Apropos umliegende Städte: Halbitaliener Capitoni plauderte, dass „Routenplaner“ in Deutschland das meist gegoogelte Wort sei, sogar noch vor „Amore“. Amore klappe auch im Kreißsaal.
Denn der italienische Schwabe ließ sich nur mit einem Bausparvertrag aus der Mutter locken – sagt er jedenfalls. Die entschied sich dann gleich für mehrere Vornamen. „Ich hab’ mein Seepferdchen im Taufbecken gemacht“, scherzte Capitoni anschließend. Das Publikum schloss ihn sofort ins Herz.
„Nein, ich heiße nicht Anschlag“
Dann folgten die drei Comedians. Amjad grinste beim Betreten der Bühne: „Nein, ich heiße nicht Anschlag.“ Sogleich imitierte er Donald Duck, der sich in Helene Fischer verliebt. Verliebt ist Amjad auch – in Weihnachten: „Das ist familiär. Nur bloß nicht bei den deutschen Schwiegereltern vorstellen.“ Denn: Die glaubten, Amjad sei Hofnarr. Dann gab’s Magie, hingezaubert von Christoph Köhler. „Große Klappe, Tricks dahinter“ war sein Motto. Er bat Lars und Isabell auf die Bühne. Fast gab’s einen Heiratsantrag, aber dann folgte ein Kartentrick. Beide hatten Karten in ihren Hosentaschen, die dann plötzlich in der Tasche des anderen auftauchten.
Von Anekdoten aus einem allzu magischen Leben ging’s mit Thomas Schmidt zur nächsten Comedy-Generation. Der 33-jährige waschechte Kölner weiß: „Wer leicht einen sitzen hat, hat die besten Ideen.“ Etwa nachts um drei Uhr online shoppen: „Ich hab’ Monopoly und dazu Erotikspielzeug gekauft, natürlich als Spielfiguren.“
Schmidt hat ein Problem mit der biologischen Uhr
Schmidt’s biologische Uhr läuft, „aber leider nach“. Sport ist trotzdem kein Problem: Zwei Pizzen essen und eine Runde Fifa spielen, um auf dem Sofa festzustellen: „Ich kann nicht mehr.“
Es ist offenbar der sympathische, lebensnahe Humor aller Comedians, die den Abend perfekt machten. Für das Publikum war klar: Der Enni-Comedy-Salon ist ein Erlebnis. Am 10. April, 5. Juni zur Ladies Night sowie am 9. Oktober und 4. Dezember geht’s im Bollwerk weiter. Infos zu den Comedians und zum Kartenvorverkauf unter www.comedysalon.de.