Kamp-Lintfort. . Am Samstag haben sich 45 Sängerinnen und Sänger des Chores „Musik Inklusive“ in Kamp-Lintfort getroffen. Sie haben schon ein Lieblingslied.

„Applaus, Applaus für deine Worte, mein Herz geht auf, wenn du lachst“, heißt es im bekannten Liedtext der Band Sportfreunde Stiller. Lachen, das Herz öffnen und die Musik hineinlassen: Das war ein ganz besonderer Tag, den der Chor Musik Inklusive am Samstag erlebte.

45 Chorsänger haben sich zum Workshop im Refektorium des St. Bernhard Hospitals getroffen. „Wir haben lange auf den Tag hingefiebert“, sagte Susanne Hausmann, Verbundleiterin der Kindertagesstätten St. Josef und Chor-Koordinatorin.

Im November hatte der Chor in der NRZ einen Aufruf gestartet. „Wir haben nach einem Ort gesucht, wo wir aus dem Choralltag ausbrechen können“, sagte Hausmann. Kaum war eine Woche vergangen, meldete sich das St. Bernhard Hospital.

Sie alle eint die Liebe zur Musik

So kam es, dass der Chor den Workshop realisieren konnte. Der Chor ist ein herausragendes Beispiel für Inklusion: Menschen mit und ohne Behinderung singen zusammen. Alle eint die Liebe zur Musik. Diese ist beim Workshop spür- und hörbar.

Zuerst hieß es: Im Stuhlkreis Platz nehmen, kennenlernen. „Bei mehr als 40 Sängern kommt man mit den Namen schnell durcheinander“, sagte Hausmann. Deshalb gab’s Namen-Buttons für alle.

Dann ging es los: Stimme aufwärmen. Wie es geht, zeigte Markus Willicks mit Stimmübungen. Er hatte seine Frau, Yvonne Willicks, mitgebracht. Yvonne ist bekannte Moderatorin und gebürtige Kamp-Lintforterin.

Es gibt Favoriten

„Der Chor liegt mir sehr am Herzen“, sagte sie. Sie ist stolzes „Maskottchen des Chores“, denn: „Von Inklusion wird viel geredet, aber hier wird’s gemacht.“ Mit Bärbel, die ein Handicap hat, ölte sie in der Pause mit Kaffee die Stimme.

Frank spielte Gitarre: „Ich liebe Fußball und Musik“, sagte er. Zehn Songs haben Frank und seine Freunde fürs Sommerprogramm ausgewählt.

Ein Favorit? „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen. Letzteres mögen auch Bettina Schneiders und Iris Becker. Die beiden singen neu im Chor mit. „Eigentlich wollten wir nur spontan vorbeischauen, aber das tolle Miteinander hat uns angesteckt“, sagte Schneiders.

Die Sänger freuen sich auf die Auftritte

Schon auf dem Stadtfest hatte die 45-jährige den Chor gesehen: „Da war ich begeistert.“

Ihre Freundin Iris hat acht Jahre im Chor „Lightning Souls“ gesungen. Sie trägt Hörgeräte und weiß, wie wichtig Teilhabe ist: „Im Chor fahren Rolli-Fahrer ganz selbstverständlich mit. So sollte es überall sein.“

Gut gewappnet geht der Chor in Richtung Sommer und freut sich auf die Auftritte. Weitere Sänger und Sängerinnen sind jederzeit willkommen.

<< Infos >>

Geprobt wird dienstags von 18 bis 19.15 Uhr im Gemeindehaus Gestfeld, Rundstraße 114. Infos bei Susanne Hausmann unter 02842/ 70 73 14.