Neukirchen-Vluyn/Hamburg. . Der Schriftsteller Rafael Robert Pilsczek träumte von der Karriere bei der New York Times und wohnt in Hamburg. Jetzt ist er wieder da.
Aufgewachsen ist er draußen, „zwischen Wiesen, Weiden und am Ackerrand von Vluyn“, sagt er. Der Vater war ein Bergmann, die Mutter versorgte drei Jungs zu Hause. „Und die haben dann alle drei Abitur gemacht.“ Der 50-Jährige absolvierte seines damals am Julius-Stursberg-Gymnasium in Neukirchen-Vluyn. Erste Tätigkeiten als Reporter für eine lokale Tageszeitung folgten. „Und dann machte ich meinen Zivildienst bei der Awo in Moers.“
Heute lebt Rafael Robert Pilsczek in Hamburg. „Seit 25 Jahren bereits“, erzählt der Schriftsteller, Künstler und Gründer einer mittelgroßen Kommunikationsfirma. „Hier habe ich mein Glück gefunden“, sagt der Ehemann und Vater. Doch am Wochenende kommt er nun zurück in seine alte Heimat, nach Neukirchen-Vluyn. Allerdings nicht an den Ackerrand, sondern in die Kulturhalle. Zum dritten Mal bereits. „Dieses Mal werde ich erstmals als literarischer Schriftsteller aus meinem Gedichtband ,Groß werden’ zum Thema Älter-Werden und aus meinem noch unveröffentlichten, ersten Roman ,Mai. Ein junger Mann, der nicht zu halten war’ lesen“, sagt Rafael Robert Pilsczek.
Thriller und Liebesgeschichte zugleich
Es ist das bereits achte Buch des Schriftstellers, der weder auf Ruhm noch auf die „Maschinerie eines Verlages“ setzten will, wie er sagt, und daher im Selbstverlag veröffentlicht. Das neue Buch handelt „vom Mauerfall, aber es ist auch ein Thriller und eine Liebesgeschichte“, erzählt er.
Und ähnlich, wie auch der junge Mann im Buch den Sprung ins Leben wagt, sprang auch Rafael Robert Pilsczek in jungen Jahren: von Vluyn und Moers zog es ihn nach New York, USA. „Ich wollte Reporter werden, wollte zur New York Times“, erzählt er. „Aber ich habe gemerkt, dass ich in den USA keine Chance habe.“ Er kam zurück, machte eine Ausbildung als Reporter bei einem großen Verlag in Berlin und studierte anschließend in Duisburg und Hamburg Germanistik, Politik und Philosophie.
Noch immer am Niederrhein verwurzelt
„Nach Hamburg ging ich nur, weil hier die großen Print-Titel waren – aber es hätte genausogut Krefeld sein können“, gesteht er. In der Metropole lernte er dann seine Frau kennen und fand eine neue Heimat. „In Neukirchen-Vluyn bin ich aber immer noch verwurzelt“, sagt Rafael Robert Pilsczek.
Seine Lesereihe durch Deutschland hier zu starten, ist ihm daher eine Herzensangelegenheit. Auch, wenn „hier zu lesen – vor einem Publikum, in dem auch Freunde und Bekannte sitzen – immer emotional eine unglaubliche Herausforderung für mich ist. Aber es ist auch eine, auf die ich mich immer wieder sehr freue.“