Moers. . In die Eventhalle am Solimare muss investiert werden. Die Enni Stadt & Service macht jetzt Lösungsvorschläge. Die CDU hat einen Gegenvorschlag.

Über 50 000 Besucher gab es im vergangenen Jahr in der Enni-Eventhalle am Solimare. Das geht aus einer Mitteilung der SPD-Fraktion hervor. Gleichwohl machen sich nicht nur die Sozialdemokraten Gedanken über die Zukunft der Halle. Vor allem der Zustand des Daches macht vielen Sorge. Jetzt legt die Enni Stadt & Service Lösungen vor.

Bis 2024 sollte das Moers Festival ohnehin in der Halle stattfinden. Bis dahin läuft eine an das Festival gebundene Förderung des Bundes von zwei Millionen Euro, mit der die Halle für das Festival hergerichtet wird, wie die SPD weiter mitteilt. Was bis dahin und darüber hinaus mit der Halle passieren muss, darüber hat sich die Enni jetzt Gedanken gemacht.

Halle wird mit wachsendem Erfolg vermarktet

Sie hat die Halle vor zwei Jahren von der Moers Kultur GmbH übernommen. Seit vergangenem April wird sie – mit wachsendem Erfolg – von der Event-Service-Genossenschaft Niederrhein betrieben, die im Auftrag der Enni Stadt & Service tätig ist.

Die neuen Enni-Vorschläge teilen sich in zwei Blöcke. Wenn die Halle nur noch fünf Jahre, also bis zum Ende der Förderung, genutzt würde, fielen für notdürftige Sofortmaßnahmen an Dach und Fassade 359.000 Euro an. Die gleiche Summe würde auch fällig, wenn die Halle noch ein paar Jahre länger, jedoch ohne grundlegende Dachsanierung betrieben würde.

1,4 Millionen Euro für Dach und Fassade

Für eine nachhaltige Instandsetzung von Dach und Fassade über zehn oder mehr Jahre liegen die Kosten bei 1,4 Millionen Euro. Das gilt auch für eine Nutzung über 20 Jahre, jedoch ist mit Blick auf den Verlauf von Finanzierung und Abschreibung die Variante über zehn Jahre die günstigste, wie die Enni errechnet hat.

Bei der SPD wurde das Thema in einer Fraktionssitzung am Montag bereits diskutiert. „Es bestand Einvernehmen dieses Thema in der nächsten Ratssitzung im öffentlichen Teil ausführlich zu diskutieren und zu entscheiden“, heißt es in der Mitteilung.

CDU will Bau einer Kongresshalle sondieren

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Ingo Brohl sprach am Mittwoch von einem „Millionengrab Festivalhalle“. Die CDU plädiere, so Brohl, für einen „kontrollierten Verbrauch“ der Halle bis 2024. Bis dahin könne man überlegen, ob nicht eine Kongresshalle, gebaut mit privaten Partnern, auf dem zu entwickelnden Stück zwischen Trotzburg und Königlichem Hof die bessere Lösung sei. Mit Blick auf die Enni-Vorschläge sagte Brohl: „Wir wissen jetzt, was es in Zukunft kostet. Einem Szenario bis 2040 können wir uns nicht anschließen, das ist für uns zu weit gesprungen.“ Gleichwohl werde man auf der Klausur-Tagung am kommenden Wochenende auch über das „mittlere Szenario“ über zehn Jahre sprechen. Die Grünen favorisieren einen Betrieb der Halle über 2024 hinaus. „Es wird auf eine langfristige Lösung hinauslaufen. Wir würden uns lächerlich machen, wenn wir die Halle jetzt kurzfristig abgeben“, sagt Fraktionschef Christopher Schmidtke.