Kamp-Lintfort. . Ab 15. Januar kann überall dort mit dem Handy bezahlt werden, wo Parkschein-Automaten aufgestellt sind. Wer den Service nutzt, hat höhere Kosten.

Ab dem 15. Januar können Autofahrer in Kamp-Lintfort per Knopfdruck mit dem Handy die Parkgebühren bezahlen, ohne einen Parkschein am Automaten zu ziehen. Das berichtet die Stadt in einer Mitteilung vom Dienstag.

Die mühselige Suche nach dem passenden Kleingeld entfalle damit. Dieser Service erweitere das bereits gute Angebot der Stadt Kamp-Lintfort, das derzeit das Bezahlen mit Münzgeld und mit der EC-Karte an den Parkscheinautomaten beinhaltet. Während andere aussteigen, um einen Parkschein zu ziehen, kann man bequem im Auto sitzen bleiben und den Parkvorgang per SMS oder App starten. Möglich ist die Nutzung auf allen Parkplätzen, die mit einem Parkscheinautomaten bewirtschaftet werden, so die Stadt.

Kurzwahlnummer 910648

Umgesetzt wird der neue Service nach Darstellung der Stadt mit der Firma „sunhill technologies GmbH“, einem Tochterunternehmen der Volkswagen Financial Service AG, die bereits seit 2001 bargeldlose Bezahlverfahren mit dem Mobiltelefon und die App „TraviPay-Park“ entwickelt habe. Das Sytem sei einfach zu bedienen, da die Bestellung des Parkscheins durch bekannte und geübte Verfahren erfolgt. Zum Bezahlen müssten lediglich das Kennzeichen und die Parkdauer per SMS an die ausgeschilderte Kurzwahlnummer (in Kamp-Lintfort: 910648) gesendet werden. Der virtuelle Parkschein kann auch per Smartphone über die kostenlos verfügbare App „TraviPay Park“ bezahlt werden.

Kurz vor Ablauf der Parkzeit erhalte der Nutzer eine Erinnerungs-Nachricht. Dauert ein Termin beispielsweise länger, kann einfach von unterwegs aus nachgebucht werden. Abgerechnet werde über die Handyrechnung oder das Prepaid-Guthaben. Bei einer freiwilligen Registrierung kann der Nutzer zudem einen anderen Bezahlkanal hinterlegen und mit der Kreditkarte oder per SEPA-Lastschrift-Verfahren bezahlen.

Elektronische Kennzeichenabfrage binnen Sekunden

Sunhill technologies erhebt, so die Mitteilung der Stadt, zur Deckung der Transaktionskosten eine Servicegebühr. So koste etwa eine Stunde Parkzeit 1,05 Euro anstatt bei regulärer Zahlung am Parkscheinautomaten 80 Cent. Wird durch die Verkehrsüberwachungskräfte ein Fahrzeug ohne herkömmliches Parkticket gefunden, könne in wenigen Sekunden mittels elektronischer Kennzeichenabfrage überprüft werden, ob für das jeweilige Fahrzeug ein Handyparkschein gelöst wurde. Umwege zum Automaten und die Suche nach Kleingeld fielen so weg.

Durch die Verlängerung der Parkzeit unabhängig vom Aufenthaltsort, schwindet gleichzeitig die Gefahr, einen Strafzettel zu kassieren, wenn der Einkauf oder der Arzttermin doch länger gedauert haben, als gedacht.