Kamp-Lintfort. . Das Silvesterkonzert im Kloster Kamp ist traditionell ein Überraschungskonzert. Und die Überraschung war wieder einmal gelungen.

Einen hochkarätigen Abschluss des Jahres 2018 mit musikalischem Feuerwerk erlebten die Besucher am Montag im Kloster Kamp. Im Rahmen der Kamper Konzerte, einer Kammermusikreihe der Stadt und der Sparkasse Duisburg, fanden die Silvesterkonzerte statt. Die Konzerte gehören zur gelebten Tradition: Seit Gründung im Jahr 2004 durch Katharina Apel und ihren Mann Alexander Hülshoff erfreuen sich die Kammermusikkonzerte großer Beliebtheit.

So auch diesmal: Innerhalb weniger Stunden waren die Karten ausverkauft. Das Besondere: Die Besucher erfahren erst kurz vor Konzertbeginn, wer und was sie erwartet. Überraschen ließ sich auch die Koordinatorin des Kammermusikfests Kloster Kamp, Jeanette von der Leyen. Gewiss war erstmal nur die Szenerie: Der grüne Rokokosaal mit historischen Gemälden an den Wänden und Fensterblick in die idyllisch gelegene Klosternatur bot die perfekte Kulisse für eine Reise durch die Klassikepochen.

Vier renommierte Cellisten

Just lüftete Hülshoff das Konzertgeheimnis: „Zum Jahresausklang spielen wir die schönsten Walzer- und Opernmelodien.“ Das Cello stand im Mittelpunkt: „In Opern sind Cellostücke beliebt, man hört sie aber selten abseits des großen Orchesters in ihren Nuancen.“ Die Überraschung gelang: Die renommierten Cellisten Katharina Apel, Angela Chang, Alexander Hülshoff und Bonian Tian führten durch den Abend. Dozententätigkeit, Konzertexamen, Musikunterricht von Kindesbein und Arrangements in weltweit bekannten Orchestern – all das brachten die Cellisten mit.

Entsprechend virtuos begann das bogengestrichene, streichinstrumentelle Spiel. Ganz wie das Jahr und das Leben, mal ernst, mal heiter, erklang die Musik. Von Vivaldis „Concerto grosso“ in d-Moll über Mozarts Ouvertüre aus der Hochzeit des Figaro bis zu Rossinis Kompositionen für die Oper „Barbier von Sevilla“ entfalteten die Musiker die Tonvielfalt ihrer vier Celli in voller Gänze.

Zuhörer geraten ins Schwärmen

Als sie ihre Instrumente stimmten, schwärmte Egmund Froheid: „Das ist noch handgemachte Musik, ganz ohne Kabel und Akku.“ Jedes Jahr kommt er gemeinsam mit seiner Frau zum Silvesterkonzert: „Hier finden wir Zeit. Zeit, um das Jahr Revue passieren zu lassen und uns auf das neue Jahr zu besinnen.“

Die Reise durch das 17. bis 20. Jahrhundert fand mit Johann Strauss’ „An der schönen blauen Donau“ einen grandiosen Abschluss, der schon jetzt neugierig auf die baldigen Kamper Konzerte macht.