Moers. . Am Moerser Bahnhof hat Enni die Arbeiten am Personentunnel abgeschlossen. Doch die Aufzüge der Deutschen Bahn haben Verspätung.
Bei der Bahn haben sogar die Aufzüge Verspätung. Während die Enni Stadt & Service soeben ihren Job rund um den Personentunnel am Bahnhof erledigt und man vom Vorplatz aus jetzt den Durchblick nach Hochstraß hat, sind die Liftschächte weiter vernagelt und die Treppen zu den Bahnsteigen schäbig. Der Tunnel ist hell und freundlich, aber der Bahnhof immer noch nicht barrierefrei.
Der Einbau der beiden Aufzüge und die Sanierung der Treppen zu den Bahnsteigen ist Sache der Deutschen Bahn – und die kommt später. Im Oktober 2019 sollen die Lifte arbeiten, habe ihm die Bahn auf Nachfrage mitgeteilt, sagte am Montag der städtische Baudezernent Thorsten Kamp. Weder Kamp noch Enni-Vorstand Lutz Hormes verbargen bei einem Pressetermin ihre Enttäuschung darüber, dass die Aufzüge noch ein dreiviertel Jahr auf sich warten lassen. Für Reisende mit Koffer oder Kinderwagen ist das beschwerlich, für Rollstuhlfahrer ein unüberwindliches Hindernis. „Ärgerlich“, fasste Kamp die Situation der Bahnsteigzugänge zusammen.
Das Gegenteil vom früheren dunklen Loch
Den Personentunnel selbst bezeichnen Hormes und Kamp als „gelungen“. Tatsächlich ist er das Gegenteil vom früheren dunklen Loch. Der bestimmende Eindruck ist die Helligkeit: viel Licht, die Fliesen hell-beigefarben, die Decken weiß, die Wände ohne Ecken zum Verstecken – kein Platz für Angsträume, wie es scheint. Die einzige Nische wird in Kürze durch den Fahrscheinautomaten gefüllt. 15 Meter Tunnel, gerechnet von der früheren Sackgassenwand bis zum Durchstich Richtung Lotharstraße, sind dazu gekommen. Mit gut elf Metern ist der Durchgang zudem doppelt so breit wie einst. Möglich wurde dies, weil man den Pakettunnel freigelegt und die Trennwand durch neun Säulen ersetzt hat. Bevor dieser Tunnelteil der 90er Jahre zugemauert wurde, hatte er dem Transport von Waren gedient, die von den Bahnsteigen nach unten gebracht wurden – über Aufzüge, übrigens.
3,2 Millionen Euro hat der Durchstich gekostet, insgesamt 80 Prozent fördert das Land.