Moers. . Der Spezialist für Weine und Portweine aus Portugal das Ladenlokal in der Moerser Altstadt auf. Das Ende der Porterra-Geschichte ist es nicht.

Die Moerser Altstadt verliert eines ihrer Markenzeichen. Porterra, Spezialist für Weine und Spirituosen aus Portugal, macht Ende des Jahres Schluss. Die Inhaber, Beate und Hartmut Ruminski, haben bislang keinen Nachfolger für das Geschäft an der Pfefferstraße 8 finden können.

© Ulla Michels

Das Ehepaar bedauert die Schließung: „Ja, es ist schade“, sagt Beate Ruminski. Aber es gibt zwei gewichtige Gründe für den Entschluss. Erstens „rentiert es sich nicht mehr“, so die Geschäftsfrau. Klar, in der Vorweihnachtszeit läuft’s prima, weil die Kunden Geschenke kaufen und Büros und Nachbarschaften bei Porterra ihre Weihnachtsfeiern veranstalten. Doch fürs ganze Jahr reiche das – auch wegen der Ladenmiete – nicht, „ich habe Tage, an denen ich hier 20 Euro einnehme.“

Hinzu kommt die gesundheitliche Beeinträchtigung von Beate Ruminski, insbesondere nach dem schweren Sturz auf der Pfefferstraße, der sie 2017 für Wochen zur Pause zwang. Sie muss täglich etliche Male die Treppe im Ladenlokal zum Weinkeller hinunter- und wieder hinaufsteigen, was für die 68-Jährige sehr beschwerlich ist.

„Wir haben lange gesucht, aber bis jetzt gibt es niemanden, dem wir das Geschäft übergeben können“, erklärt Beate Ruminski. Silvester ist der letzte Verkaufstag. Im Januar wird das Ladenlokal, das inklusive Weinkeller und kleiner Küche im Untergeschoss, rund 140 Quadratmeter Fläche hat, ausgeräumt.

Lager und Probierstübchen

Das Ende der Porterra-Geschichte ist damit freilich noch nicht erreicht. Seit 2010 sind die Ruminskis in der alten Molkerei in Schaephuysen mit einem Lager und einem Probierstübchen vertreten. Dort mache man „guten Umsatz“, versichert Beate Ruminski. Den Laden in der Altstadt verlasse niemand mit einem Weinkarton, aber an der Molkerei könnten die Kunden mit dem Auto vorfahren und größere Mengen einkaufen. Auch beim Moers-Festival werde man wieder mit einem Weinstand vertreten sein. Zudem ist nicht auszuschließen, dass das Ehepaar an anderer Stelle ein neues Geschäft eröffnet: „Aber das Ladenlokal muss kleiner sein, es darf keine Treppe geben und die Miete muss passen“, formuliert Hartmut Ruminski die Bedingungen. „So etwas haben wir noch nicht gefunden.“

Wie auch immer die Suche ausgeht – dass Porterra „adeus Pfefferstraße“ sagt, ist bedauerlich, weil das Geschäft für die Moerser Altstadt ein Stück Unverwechselbarkeit bedeutet. Weine, Portweine, Salz, Olivenöl, Marmeladen und Fischpasteten, dazu Terracotta, Steingut und Keramik aus Portugal gibt es in dieser Auswahl nur dort.

Start an der Oberwallstraße

Die Liebe der Ruminskis zu dem Land in Südeuropa entzündete sich bei einem Urlaub im Herbst 1998. „Die Landschaft, die Gastfreundschaft, das Essen, die Weine – das hat meinen Mann und mich sofort eingenommen“, schwärmt Beate Ruminski. Freunde hatten die Idee zu einem Geschäft für portugiesische Spezialitäten. Den ersten Laden eröffnete das Paar im Dezember 2000 an der Oberwallstraße. Anfang 2003 erfolgte der Umzug zur Pfefferstraße.