Neukirchen-Vluyn. . Den diesjährigen Kinder- und Jugendumweltpreis hat die komplette Pestalozzi-Grundschule gewonnen. Und es gibt eine Neuerung in diesem Jahr.

Die Freude war groß bei den Schülern der Pestalozzisgrundschule. Am Mittwochmorgen haben sie den diesjährigen Kinder- und Jugendumweltpreis verliehen bekommen. Zum achten Mal haben Dr. Theo Klinkenberg und Winfried Exner in Privatinitiative den Preis ausgelobt.

Und so tummelten sich am Morgen rund 220 Kinder und knapp 20 Eltern in der Turnhalle der Grundschule, wo neben der Schulleiterin Regina Beste-Henke und den beiden Initiatoren auch Bürgermeister Harald Lenßen und die Schulrätin Nicole Wardenbach vorbeigekommen waren. Für den Bürgermeister mag es sicherlich eine besondere Preisverleihung gewesen sein – die Kinder machten ihrer Begeisterung lautstark Luft.

Bienenhotels und eine Bienenwiese

Überzeugt hatte die Jury das Bienenprojekt der Pestalozzischule. Im Zuge einer Projektwoche hatten sich die Schülerinnen und Schüler im Mai ausgiebig mit verschiedenen Themen rund um das Bienenleben beschäftigt und eine Bienenwiese angelegt.

Dazu hatte der Baubetriebshof auf einer Fläche von 100 qm die Grasnarbe abgefräst, dann wurden die Pflanzen ausgesät. „Ohne den Baubetriebshof hätten wir das nicht geschafft“, sagt Schulleiterin Regina Beste-Henke.

„Die Garten-AG sät nächstes Frühjahr wieder aus“, kündigt die Schulleiterin an. Auf dem Schulgelände haben die Schüler darüber hinaus mehrere Bienenhotels verteilt. „Wir haben den Eindruck, dass die Kinder viel gelernt haben, und das nachhaltig“, sagt Beste-Henke weiter.

Preisgeld fließt in die geplante Schulbücherei

Den Preis in Höhe von 1000 Euro kann die Schule gut gebrauchen. Denn sie ist dabei, eine eigene Schulbücherei einzurichten. Eine Konsequenz aus den Diskussionen um den Vluyner Standort der Bücherei. Es gibt schon zahlreiche Bücherspenden. Aber gerade im Sachbuchbereich hat die Schule noch Bedarf. Da kommt der Geldsegen ganz gelegen.

Eine Viertklässlerin der Pestalozzischule konnte sich in diesem Jahr ganz besonders freuen. Sie hat unabhängig von der Schule am Wettbewerb teilgenommen und ein so tolles Projekt auf die Beine gestellt, dass Klinkenberg und Exner in diesem Jahr zum ersten Mal auch einen zweiten Preis vergeben haben.

Solarthermie-Anlage aus Coladosen

Lilli Dudeck hat mit ihrem Vater Christoph zusammen eine Solarthermie-Anlage gebaut. Aus 200 Cola-Dosen. Die haben sie nicht alle selbst ausgetrunken, versichern die Neunjährige und ihr Vater. Eine Bekannte habe beim Sammeln geholfen.

Lilli hat die Dosen gesäubert, dann durchbohrt, schließlich wurden sie mit mattschwarzer Farbe besprüht und zu Röhren aufgereiht, von denen jede einen kleinen Ventilator bekam, bevor alles in eine Holzkonstruktion eingebunden wurde. Bis zu 80 Grad könne man so erzeugen, erklärt Vater Christoph.

Seit dem Frühjahr war Lilli mit dem Projekt beschäftigt. Die Mühe hat sich jetzt ausgezahlt.

>>DER PREIS:

Auch im nächsten Jahr wird der Kinder- und Jugendumweltpreis fortgesetzt.

Die beiden Initiatoren, Dr. Theo Klinkenberg und Winfried Exner, rufen schon jetzt dazu auf, sich zu bewerben.

Sie sagen: „Alle Gruppen können ab sofort ihre Projekte per Mail an thek48@gmx.de anmelden. Ganz besonders würden wir uns freuen, wenn auch nächstes Jahr wieder mehr Einzelteilnehmer mitmachen.“

Der Kinder- und Jugendumweltpreis ist zum achten Mal verliehen worden.