Kamp-Lintfort. . Zwei Kamp-Lintforterinnen wollen aus dem grauen Modellbootbecken am Pappelsee eine Bienenweide machen. Das schaffen sie aber nicht allein.
Der eigene Reihenhausgarten ist nicht groß genug, um dem Insektensterben, das in diesem Sommer ein großes Thema war, entgegen zu treten. Das finden Heidi Harhoff-Bruns und Marga Feistner. Sie lieben ihre Gärten und engagieren sich im Förderverein Landesgartenschau 2020. „Klar, versucht man, im eigenen Garten eine große Vielfalt an bienenfreundlichen Pflanzen und Unterschlupfmöglichkeiten für Wildbienen zu schaffen. Aber der Platz ist sehr begrenzt“, sagt Marga Feistner, die zugibt, früher eher nach Farbe gepflanzt zu haben. Heute wachsen bei ihr Eisenhut, Sonnenkraut, Lavendel und vieles mehr, was Bienen anzieht. „Ich hatte viel Gesumme in diesem Sommer.“
Auf der Suche nach größeren Flächen, die Bienen und anderen Fluginsekten nützen könnten, stießen die Hobbygärtnerinnen nun auf das seit Jahren brach liegende Modellbootbecken am Pappelsee. Und stehen jetzt mit beiden Beinen fest in den Wolken. Sie haben sich vorgenommen, mit Hilfe von Spenden aus 1200 Quadratmetern Stein und Beton ein Meer aus Blumen zu machen.
Der Boden sollte mager, die Bepflanzung dicht sein
Ihre Idee stieß bei der Stadt auf offene Ohren, die Erde ins graue Loch schütten ließ. Ebenso gut kam der Plan bei der Initiative „Kamp-Lintfort summt“ an sowie beim Ehepaar Reiner und Dr. Stephanie Winkendick. Die beiden sind vom Fach und wissen, was zu tun ist, um einen sogenannten Präriegarten anzulegen. „Der Boden sollte so mager wie möglich und die Bepflanzung äußerst dicht sein“, erklärt Reiner Winkendick. „Damit hält sich sowohl die Pflege als auch der Wasserbedarf der Pflanzen in Grenzen.“ Die beiden wollen – ebenso wie die Pappelseegruppe – selbst mit anpacken, wenn es im Frühjahr an die Arbeit geht. Gehen könnte.
Denn für die Anschaffung robuster und geeigneter Pflanzen braucht es jetzt Sponsoren. Insgesamt, so haben die Fachleute überschlagen, sind 24.000 Euro nötig, um die Fläche zu bepflanzen.
Organisatorinnen gehen quadratmeterweise vor
Also gehen die Organisatorinnen in kleinen Schritten vor, quadratmeterweise. Für 25 Euro kann jeder Laga-Begeisterte dazu beitragen, dass dort am Pappelsee ein kleines Paradies entsteht – nicht nur für die Insekten, sondern auch für die Menschen. „Und wenn es vielleicht nicht im Frühjahr auf einen Rutsch klappt, so sind wir zuversichtlich, bis zur Gartenschau alles finanziert zu bekommen“, meint Marga Feistner.
Spenden können unter dem Stichwort „Bienenweide am Pappelsee“ auf das Konto des Fördervereins Laga2020 eingezahlt (IBAN DE44 3505 0000 0200 2983 47) oder unter www. gut-fuer-kamp-lintfort.de getätigt werden.