Neukirchen-Vluyn/Niederrhein. . Anlässlich des Volkstrauertages gedachten viele Menschen in Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn der Toten der beiden Weltkriege.
100 Jahre ist es her, dass der Erste Weltkrieg endete. Als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts wird dieses schreckliche Ereignis heute bezeichnet. Am gestrigen Volkstrauertag wurde an Mahnmalen und auf Friedhöfen der gefallenen Soldaten und Zivilisten beider Weltkriege gedacht. In Neukirchen-Vluyn war der Denkmalplatz Ort des Gedenkens.
Seit 2013 findet dort am Ehrenmal wieder eine öffentliche Gedenkfeier zum Volkstrauertag statt. „Die Mahnfeier war lange eingeschlafen. Mit den ortsansässigen Vereinen wollten wir diese wieder aufleben lassen“, erklärte der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft Moers, Oberstabsfeldwebel Hans-Peter Schichtel.
Rückblick auf skrupellose, verheerende Kriege
Nach einem Gottesdienst in der Dorfkirche, der erstmals ökumenisch durchgeführt wurde, startete ein Marsch von der Kirche über die Hochstraße zum Denkmal. Der Schützenverein Neukirchen, die VLÜ-KA-GE, der Löschzug der Feuerwehr Neukirchen und der Heimat- und Verkehrsverein begleiteten die Gemeinde. Am Ehrenmal wurde ein Kranz niedergelegt. Der stellvertretende Landrat Heinrich Friedrich Heselmann sagte in seiner Ansprache: „Heute ist ein Tag des Rückblickes auf zwei verheerende, skrupellose Weltkriege. Jedes geopferte Leben stellt immer noch einen großen Verlust dar. Heute ist ein Tag der Besinnung, an dem auch allen Opfern gedacht werden muss, die bei Anschlägen oder im Bundeswehreinsatz ums Leben gekommen sind.“ Kriege seien gegenwärtig. Neid, Hass und Machtmissbrauch, so der stellvertretende Landrat, gehören zu den Auslösern von kriegsähnlichen Situationen.
Friedrich Heselmann betonte auch, wie wichtig es sei, die freiheitliche-demokratische Grundordnung zu schützen, denn sie sei das höchste Gut der Gesellschaft: „Es bedarf unserer täglichen Aufmerksamkeit, Frieden und Freiheit aufrechtzuerhalten.“ Übergriffe auf Polizei, Feuerwehr und Sanitäter, wie es sie an Halloween in Moers gegeben hatte, verurteilte er.
Was passiert ist, darf sich nie wiederholen
Nach der Kranzniederlegung wurde die deutsche Nationalhymne gesungen. Dann setzten sich die Gemeinde und Vereine wieder in Bewegung in Richtung Kirche. Oberstabsfeldwebel Schichtel freute sich, dass viele Bürger an der Gedenkfeier teilgenommen haben. „Wenn man die vergangenen 28 Jahre Revue passieren lässt, sind bereits über 50 deutsche Bundeswehrsoldaten in Einsätzen ums Leben gekommen. Außerdem ist es wichtig, der Jugend zu zeigen, dass damals etwas passiert ist, was sich nie wiederholen darf.“