Kamp-Lintfort. . Johannes Herwig kommt mit seinem Debütroman zu den Kamp-Lintforter Literaturtagen. Die Fragen, die der Roman behandelt, sind aktueller denn je.
Bei den Kamp-Lintforter Literaturtagen wird Johannes Herwig am 8. November in der Mitmachzentrale der SPD am Prinzenplatz aus seinem Debüt „Bis die Sterne zittern“ lesen. Johannes Herwig, in Leipzig-Connewitz geboren und groß geworden, studierte Soziologie sowie Psychologie und erfüllte sich mit seinem Debütroman einen lang gehegten Traum, für den er sogar seinen Job an den Nagel hängte. Und der Erfolg gibt ihm recht, denn ein Buchpreis jagt den nächsten.
Thema sind die „Leipziger Meuten“
So gewann sein Buch im Herbst 2017 den Nachwuchspreis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur. Anfang des Jahres wurde es sogar für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 nominiert. Herwigs Roman handelt von den so genannten „Leipziger Meuten“ zu Zeiten des Nationalsozialismus. So nannte man damals die oppositionellen Jugendcliquen in Leipzig, also Gruppen von Jugendlichen, die versuchten abseits von Hitlerjugend oder dem Bund Deutscher Mädel ihre Freizeit selbst zu organisieren und so aktiv Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten. Ein gefährliches Unterfangen, da andere Jugendorganisationen zurückgedrängt oder sogar längst verboten waren.
Hauptperson ist der 16-jährige Harro, der am ersten Tag der Sommerferien in eine Prügelei mit Jungen der Hitlerjugend gerät. Unverhofft bekommt er Hilfe von Gleichgesinnten, die, wie er, nichts mit der Ideologie der Nazis zu tun haben wollen. In dem Jahr, das folgt, ändert sich für Harro alles. Reibereien mit den Eltern und Ärger in der Schule, Nächte am Lagerfeuer, politische Aktionen, erste Liebe…
Erwachsen werden in einer Diktatur
„Wir freuen uns sehr, Johannes Herwig für unsere Lesung gewonnen zu haben. Er beschreibt mitreißend das Erwachsenwerden in einer Diktatur und die Fragen, die sein Roman dabei aufwirft, sind in der heutigen Zeit aktueller denn je: Was bin ich bereit, für eine freie und offene Gesellschaft zu tun? Mache ich mit, passe ich mich an oder leiste ich Gegenwehr?“ freut sich SPD-Vorsitzender René Schneider über den Besuch.
Die Lesung findet am 8. November, um 19.30 Uhr im Büro der SPD auf der Freiherr-vom-Stein Straße 30 – 32 in Kamp-Lintfort statt. Karten können telefonisch unter 02842 / 97 33 61 reserviert (bitte Nachricht mit Name und Telefonnummer hinterlassen) sowie an der Abendkasse für 5 Euro erworben werden.