Kamp-Lintfort. . Der Kamp-Lintforter Rat hat beschlossen, dass das Quartier auf Grundlage des Wettbewerbbeitrags geplant werden soll. Jetzt wird es konkret.

Der Wettbewerbsbeitrag des ersten Preisträgers bietet die Grundlage für die weitere Planung des Stadtquartiers Friedrich Heinrich – das hat der Rat am Dienstag einstimmig beschlossen. „Stadtumbaugebiet Friedrich Heinrich klingt harmlos, ist aber ein ähnliches Jahrhundertprojekt wie die Bahnanschließung“, sagte Bürgermeister Christoph Landscheidt.

Die Stadt hatte im Mai dieses Jahres einen städtebaulichen Wettbewerb ausgeschrieben, um mit Hilfe der Beiträge mögliche Konzepte für die Fläche an der Friedrich-Heinrich-Allee und auf dem Zechenpark entwickeln zu können. Planungsamtsleiterin Monika Fraling betonte, welche zentrale Frage dabei von Anfang an im Raum stand: „Was möchte Kamp-Lintfort für einen Standort sehen?“ Die Antwort war schnell gefunden: „Es geht hierbei um ein attraktives Wohngebiet.“

Stadtwohnungen am „urbanen Strip“

Aus zehn Beiträgen hatte die Jury am 13. September den Beitrag von Ortner & Ortner Baukunst GmbH aus Köln ausgewählt. Demnach sollen entlang der Friedrich-Heinrich-Allee in einem „urbanen Strip“ Stadtwohnungen entstehen. Während im Norden das Wohnen mit Garten möglich sein soll, ist im Süden eine offene Struktur aus Einzelhäusern denkbar. Im rückwärtigen Bereich sollen Blockstrukturen mit verschiedenen Wohnoptionen die Verbindung zum „urbanen Strip“ darstellen. „Die Nutzung ist vorrangig Wohnen, aber ein Zusammenspiel von Wohnen und Arbeiten ist ebenfalls denkbar“, so Fraling.

Bei den geplanten 800 bis 1000 Wohneinheiten könnte jedoch schnell ein Problem entstehen, das auch die Ratsmitglieder erneut thematisierten: die Parksituation. „Wir haben eine ehrliche Lösung, was das Parken angeht“, sagte Fraling. Aus den Erfahrungen beim Rathausquartier lasse sich festhalten, dass nur wenige Tiefgaragen gebaut werden könnten. Parkhäuser seien ebenfalls schwer umsetzbar und „alles in den Straßenraum zu packen ist auch schwer.“ Aus diesem Grund sieht der Beitrag Parkplätze in den Innenhöfe der Wohnblöcke vor. Auf Nachfrage von Norbert Thiele (SPD) unterstrich Fraling jedoch, dass diese Lösung noch nicht endgültig sei. Bei lockerer Bebauung könnten so auch Freiflächen genutzt werden.

Pläne sollen jetzt konkreter werden

Nach dem Beschluss des Rates beauftragt die Stadt nun den Preisträger, die Rahmenplanung zu konkretisieren. So muss geklärt werden, wie hoch die einzelnen Gebäude sein und wie dicht sie gebaut werden sollen. Dass das Projekt innerhalb von zehn Jahren abgeschlossen werden soll, erklärte Johannes Tuschen (Grüne) als „sehr ambitioniert.“ Landscheidt zeigte sich jedoch zuversichtlich.