Moers. . Kabarettist Alfons führte das Publikum gekonnt durch einen turbulenten Samstagabend zwischen Begeisterung und Buh-Rufen beim Comedy Arts Festivals in Moers.
Merci, Alfons! Mit donnerndem Applaus verabschiedeten die Zuschauer des Comedy Arts Festivals an einem turbulenten Samstag den Moderator des dritten Festivalabends. Die stehenden Ovationen waren nicht allein seinen schräg-charmanten Beiträgen zur deutsch-französischen Freundschaft geschuldet, sondern auch einer spontanen Friedensstiftermission in Sachen Humor. Aber dazu später.
Los ging es mit einem Landsmann von Alfons: Gekonnter als Raymond Raymondson kann man auf der Bühne kaum scheitern. Was macht ein Zauberer, wenn das Kaninchen erst unauffindbar ist und dann tot aus dem Zylinder hängt? Hauptsache, er verliert nie den guten Draht zum Publikum – und gibt auch nicht auf, wenn er sich an seinem Kartentrick verschluckt.
Das Publikum auf ihrer Seite hatte an diesem Abend auch Mirja
Regensburg. Nicht nur, weil sie den Zuschauern freizügig den Blick auf das Hüftgold aus ihrer Muffin-Jeans gönnte. Ihr osteuropäisch angehauchter Beitrag für den nächsten Eurovision Songcontest mit den Zuschauern Birgit und Uwe als Windmaschine war zumindest in Moers ein: „Douze Points“.
Weniger einig zeigten sich die Zuschauer beim Wild-West-Spektakel der Theatertruppe Longjohn, die mit auf der Bühne verteilten Tasten Ausschnitte aus Kinoklassikern einspielten und dazu wie Synchronsprecher eine eigene Geschichte auf die Bühne brachten. Viele Zuschauer quittierten das unter anderem mit lauten Buh-Rufen, verließen während der fast einstündigen Nummer geräuschvoll die nahezu ausverkaufte Halle und machten in der Pause ihrem Unmut Luft.
Moderator Alfons fing die Unzufriedenen mit Humor, aber auch mit einem flammenden Appell für die Freiheit der Kunst wieder ein: „So eine kleine Irritation ist schön, genau das soll so ein Festival machen.“
Das Duo Carrington-Brown versöhnte das Publikum mit Musik-Comedy und erhielt dafür das „Henriettchen“ der Sparkasse. Dann hieß es
Abschied nehmen von Holger Ehrich, der zum letzten Mal die künstlerische Leitung inne hatte. Er bekam von Bollwerk-Geschäftsführerin Wenke Seidel und seinem Helfer-Team den „Ehren-Ehrich“. „Ich komme wieder - bis nächstes Jahr“, versprach ein sichtlich gerührter Ehrich.