Moers. . Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein feiern Jubiläum im Kulturzentrum Rheinkamp. Start mit „beschützender Werkstatt“ für sieben Menschen.

Mit sieben behinderten Menschen ging am 1. Juli 1968 die erste „beschützende Werkstatt“ in alten Baracken in Rumeln an den Start. Schon zum Jahresende waren es 14 Teilnehmer. Unter dem Dach des Caritasverbandes für die Diözese Münster und unter Leitung von Bernhard Tryba nahm damals diese erste Einrichtung für Behinderte ihre Arbeit auf – Keimzelle der heutigen Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein (CWWN). Im Kulturzentrum Rheinkamp wurde jetzt das 50-jährige Bestehen mit 250 Gästen in einem Festakt gefeiert.

Bernhard Wippermann verabschiedet

Gleichzeitig verabschieden die CWWN ihren langjährigen Geschäftsführer, Bernhard Wippermann, der nach knapp 40 Jahren Einsatz für die Wohn- und Werkstätten in den Ruhestand geht.

Neben bekannten Gesichtern aus Politik und Verwaltung war auch der emeritierte Weihbischof Dieter Geerlings ein Ehrengast der Feier. Er war lange Zeit Vorsitzender beim Diözesan-Caritasverband in Münster und ist mit den Wohn- und Werkstätten Niederrhein eng verbunden. In seiner Festansprache unterstrich er, wie wichtig im Zusammenleben der Menschen die Vielfalt und „das Krumme, Kreative“ seien. Und: „Der Zufall ist das Pseudonym des lieben Gottes, wenn er inkognito bleiben will“, zitierte Geerlings Albert Schweitzer und bezog sich dabei auch auf das Motto der CWWN, „Achtung, Vielfalt – für eine Gesellschaft, die den Nächsten achtet und Vielfalt als Bereicherung versteht“. Geerlings würdigte daneben auch die Verdienste des scheidenden Geschäftsführers Wippermann.

Ein ganz neues Angebot heißt Farbwechsel

Als Vorsitzender des Aufsichtsrates sprach Peter Hoffstadt von der Unternehmensphilosophie der CWWN, die auf das christliche Menschenbild ausgerichtet sei. Im Rheinland gebe es einen besonderen Katholizismus der Menschenfreundlichkeit und der Zugewandtheit – Leitlinien bei der Arbeit und der Förderung von Menschen.

Die Caritas Wohn- und Werkstätten werden von zwei Geschäftsführern geleitet. Arndt Lattenkamp steht für den kaufmännischen Bereich, Wolfram Teschner für den sozialen, pädagogischen und Personalbereich als Nachfolger Wippermanns.

Als ein ganz neues Angebot für behinderte Menschen, so Wolfram Teschner, habe man das Kurzzeitwohnen Farbwechsel für Kinder und Jugendliche sowie für junge Erwachsene eingerichtet, wenn deren Eltern beispielsweise Urlaub machen möchten.

Die CWWN arbeiten heute als gemeinnützige GmbH und beschäftigt 750 Angestellte.

>>INFO Die sechs Zweigstellen der Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein befinden sich unter anderem in Moers, Rheinberg und Rheinhausen.

1250 Menschen mit Behinderungen werden in den Einrichtungen der Wohn- und Werkstätten betreut.

In den sechs Wohneinrichtungen in Moers, Rheinberg, Rheinhausen und Issum leben 400 behinderte Menschen.

150 Bewohner werden in ambulanten Diensten stundenweise betreut. Auch einen Pflegedienst gibt es für sie. Zudem erhalten Familien stundenweise Hilfe.