Kamp-Lintfort. . Elisabeth Hillmann näht für ihr eigenes Label Miss Elli Taschen und mehr. Als Motiv hat sie auch das Logo der Landesgartenschau im Repertoire.
Kreativer und schöner kann man derzeit kaum Werbung für die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort machen: Sie ist etwa 36 mal 26 Zentimeter groß, aus festem farbigem Filz, bewahrt ihre Geheimnisse mit einem soliden Karabiner-Verschluss und kommt handgemacht aus Kamp-Lintfort: Mit den selbst genähten Laga-Taschen ihres eigenen Labels Miss Elli sorgt die Kamp-Lintforterin Elisabeth Hillmann seit gut einem Jahr auf ihre Weise dafür, dass die Landesgartenschau auch weit über Kamp-Lintfort hinaus präsent ist.
„Schöne Dinge selbst gemacht“ – das ist der Slogan, mit dem Elisabeth Hillmann selbstbewusst für ihre Unikate wirbt. Wer sich bei ihr zuhause umschaut, stellt schnell fest, dass die Laga-Taschen nicht die einzigen Schätze aus Stoff sind, die sich hinter dem Label Miss Elli verbergen. Ob Strandtasche, Felltasche, Mäppchen, Kissen, Kosmetiktäschchen, Laptop- oder Handy-Hülle – allen Produkten sieht man die Handschrift von Elisabeth Hillmann an: Sie sind ausgefallen, geschmackvoll und ebenso durchdacht.
Die Laga-Taschen haben einen besonderen Clou
„Ich nähe alles erst einmal für mich selbst als Prototyp und teste es auf Tauglichkeit“, sagt die 51-Jährige. Der Clou beim Modell Laga-Tasche: Die vordere Klappe kann gewechselt werden – möglich macht es ein festes Klettband. Im Inneren ist ein Register eingearbeitet, in dem Handy oder Stift Platz finden, ohne verloren zu gehen.
Wie die gelernte Bankkauffrau ans Nähen gekommen ist? „Meine Oma hat immer genäht, auch meine Mutter und meine Tante, ich dann irgendwann auch. Aber erst seit fünf oder sechs Jahren bin ich wieder voll infiziert“, erzählt Elisabeth Hillmann.
Die Modelle wecken Begehrlichkeiten
Eigentlich war sie bei einem Besuch des Moerser Stoffmarkts auf der Suche nach einem Leinenstoff für ein Nachthemd, fand aber nichts Passendes. „Dann habe ich ein schönes Wachstuch entdeckt und mir gedacht – ach, damit mache ich mir eine Strandtasche.“ Das fertige Modell weckte sofort Begehrlichkeiten, erst bei ihren Töchtern, dann bei Freundinnen – es folgten immer mehr Aufträge. So entstand die Idee zum Label Miss Elli.
Wie sie auf die Idee gekommen ist, die Landesgartenschau auf diese Weise in die Welt zu tragen? „Ich finde das Logo so schön“, erzählt Elisabeth Hillmann. Mit ihren Ideen und Vorentwürfen im Gepäck ging sie zur Stadt und stellte ihre Pläne vor. Erfolgreich – sie bekam die Lizenz, das Laga-Logo für ihre Handarbeiten zu benutzen. Ob ihre Taschen in zwei Jahren auch im Merchandise-Angebot der Landesgartenschau zu finden sein werden? „Ich würde mich jedenfalls freuen“, so Hillmann.
Miss Elli findet man auf Facebook und Märkten
Noch betreibt Elisabeth Hillmann ihr Geschäft aber eher nebenbei. Internetseite? Fehlanzeige. Eigener Laden? „Dann wäre ich viel zu sehr gebunden“, sagt die 51-Jährige. Stattdessen findet man „Miss Elli“ über Facebook, dann und wann auf ausgewählten kleinen Märkten wie etwa Kunst & Genuss im Frühjahr, oder eben bei Elisabeth Hillmann zuhause nach Terminabsprache. „Vieles läuft über Mund-zu-Mund-Propaganda“, sagt Elisabeth Hillmann.
Noch kann sie die Aufträge meist alleine bewältigen, aktuell sitzt sie jeden Tag an ihrer Nähmaschine. Schließlich sind im Haus überall diese Stoffe, die sie nicht nur in der Region kauft, sondern häufig auch von ihren Reisen mitbringt. Und wenn Miss Elli ihre Materialien zeigt, funkeln ihre Augen vor Begeisterung: „Auf diesen Stoff freue ich mich schon“, sagt sie bei jedem zweiten Muster. Das riecht nach Arbeit.
„Kamp-Lintfort ist im Umbruch“
Über ihre Taschen kommt sie mit vielen Menschen ins Gespräch über die Landesgartenschau. „Kamp-Lintfort ist im Umbruch, es ändert sich so viel“, sagt Elisabeth Hillmann, die seit 24 Jahren in Kamp-Lintfort zuhause ist. Allein das Engagement in der Bewerbungsphase habe sie enorm beeindruckt. „Man lebt gut hier“, sagt sie. Ein Satz, den ihr vor 24 Jahren nicht jeder uneingeschränkt abgenommen hätte.