Neukirchen-Vluyn. . Die CDU-Mittelstandsvereinigung verleiht Schwing den Titel Unternehmer des Jahres. Die Firma hat einen ungewöhnlich erfolgreichen Werdegang.
Zum vierten Mal ehrte die CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT) den Unternehmer des Jahres. Diesmal konnten Ewald und Ingrid Schwing sowie Sohn Thomas die Auszeichnung in Empfang nehmen. In einer öffentlichen Würdigung, bei der auch Bürgermeister Harald Lenßen und zahlreiche Vertreter des örtlichen Mittelstandes vertreten waren, schilderte MIT-Vorsitzender Michael Darda den Werdegang des Unternehmens und hob dabei die Bedeutung des Mittelstandes für die deutsche Wirtschaft heraus.
120 Mitglieder hat die Mittelstandsvereinigung in der Stadt heute. Bundesweit seien es, so Darda, etwa 20 000. Dieser Bedeutung war sich auch Harald Lenßen bewusst. Er dankte der Vereinigung für die Idee, auf gute Unternehmer in der Stadt aufmerksam zu machen: „Es gibt auch viele international agierende Firmen bei uns, was viele Bürger gar nicht wissen.“ Rund 3000 Arbeitsplätze, die bei der Zechenschließung 2001 weggefallen seien, seien inzwischen ersetzt worden.
Lenßen: Gewerbesteuer heute bei 9,3 Millionen Euro
„Heute haben wir die Zahl von 7000 Beschäftigungsverhältnissen wieder erreicht“, so Lenßen. Die Stadt sei im hohen Maße von Steuereinnahmen abhängig: „In dem schlechten Jahr 2004 hatten wir Einnahmen von einer Million Euro Gewerbesteuer, heute sind es 9,3 Millionen. Unser Ziel ist es, die 10 Millionen zu erreichen“, betonte Lenßen. Dies sei möglich, wenn Unternehmen sich ansiedelten und Steuern zahlten.
Schwing Technologies stellt Anlagen zur Reinigung von Werkzeugen her, die beispielsweise bei der Kunststoffherstellung verschmutzt werden. Kunden sind namhafte Firmen wie Lego, BASF oder Evonik. Zudem werden Werkzeuge im Auftrag gereinigt. Derzeit stünden 2000 Schwing-Anlagen in 75 Ländern der Erde bis in die Mongolei, sagte Thomas Schwing. Seine Eltern gründeten die Firma 1969 in Duisburg – weshalb man nächstes Jahr Jubiläum feiern wird.
Zusammenarbeit mit der Hochschule Rhein-Waal
Bis 2019 werde die Zahl der Mitarbeiter auf rund 100 gestiegen sein, so Schwing. Was auch durch Standortvorteile zu erklären sei: „Viele Fachkräfte aus der Region wollen nicht jeden Morgen auf der Autobahn im Stau stehen.“ Aber auch durch die Zusammenarbeit mit der Hochschule Rhein-Waal und durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit hole man Mitarbeiter in das Unternehmen.
Der Erfolg des Neukirchen-Vluyner Global Players ist auch am Umsatz zu erkennen: „Bisher haben wir ein Wachstum von elf, zwölf Prozent im Jahr hinbekommen. Der Umsatz stieg von 3,2 auf nun rund 13 Millionen Euro“, so Thomas Schwing. Daran habe das Auslandsgeschäft 65 Prozent Anteil.
Stolz sei man auf den langjährigen Verbleib vieler Mitarbeiter. Und die Kräfte stammten aus vielen Ländern, wobei das Alter von 18 bis zu 81 Jahren reiche, so der Junior-Chef weiter. Durch stetige Erweiterungen verfügt Schwing an der Oderstraße über drei Bürogebäude und drei Arbeitshallen. Zurzeit ist ein neues Bürogebäude in Planung.