Kamp-Lintfort. . Stefan Reilich ist zu einer Foto-Expedition in Norwegen gewesen. Die Fotos zeigt er nun in der Mediathek Kamp-Lintfort. Auch ein Thema: Eisbären.

Arktische Abkühlung gefällig? In der Mediathek ist eine Erfrischung möglich – zumindest für die Augen. Ab heute zeigt die Mediathek in einer neuen Ausstellung Fotografien des bekannten Hobby-Fotografen und Weltreisenden Stefan Reilich. Diesmal hat ihn seine Reise nach Norwegen geführt. Entstanden ist eine Bilderserie mit dem Titel „Norwegens arktische Inseln“.

Wer an Norwegen denkt, mag zunächst an plüschige Elche, bunte Häuschen und eisige Temperaturen denken. Dass das Land wundersame Seiten hat, zeigen die zwölf ausgestellten Fotografien von Reilich. 40 Mal 60 Zentimeter sind sie groß. Auf simplem schwarzen Hintergrund tritt das Wesentliche in den Vordergrund: Der Betrachter wird mitgenommen auf eine spannende Expeditionsreise.

Die Kamera muss mit

Reilich hat sie selbst erlebt und dokumentiert. Als er sich mit seiner Frau Heike im Mai auf die Reise machte, war klar: Die Kamera muss mit. Seit seiner Jugend begeistert sich der 54-Jährige für Fotografie.

Stefan Reilich.
Stefan Reilich. © Ulla Michels

Einmal brachte er 2000 Tierfotos mit nach Hause. „Sechs Bilder habe ich in einer Sekunde geschossen“, sagt Reilich und lacht. Diesmal also hat er zwei Objektive und seine Nikon-Spiegelreflexkamera eingepackt. Ein Reiseziel war schnell ausgemacht: Norwegen. „Ich liebe Skandinavien“, sagt Reilich, der neben seinem Beruf als Systemanalytiker in einer IT-Abteilung Kraft in der Natur tankt. Fahrradexpeditionen mit Übernachtungen unter freiem Himmel neben Rentieren hat Reilich schon erlebt. Nun ging’s mit dem Flugzeug nach Norwegen.

Das kleine Expeditionsschiff startete mit 220 Passagieren in Richtung Fjorde. Ein Ziel: der Isfjord an der Westseite der Insel Spitzbergen. Mit Booten ging’s übers Eis. „Beim Ausstieg war es ganz schön wacklig“, erinnert sich Reilich. Das klare Wasser und der Nebel sind auf den Bildern zu sehen. So, wie auf dem Foto „Am Misteryfield“.

Welche Tiere sind unterwegs?

„Ich war stundenlang auf dem Deck und habe von der Reling aus fotografiert“, sagt Reilich. Für Fotosafaris außerhalb des Schiffs, wie jene am Kongsfjord, wurden Bereiche abgesperrt und überprüft: Kann man dort entlang gehen oder fahren? Sind die Gletscher brüchig?

Welche Tiere treiben sich herum und gibt es Eisbären? „Eisbären haben in den Sommermonaten knurrende Mägen“, sagt Reilich. Aber keine Sorge: Auf dem „Beerenberg“, dem nördlichst gelegenen Vulkan der Erde, gab es keine Bären. Stattdessen hüpfen Papageientaucher umher. Dickliche, friedliche Walrösser strahlen einen an. Gerade dieses hautnahe Naturabenteuer, fernab des Hoteltourismus, macht die Fotografien zu Unikaten.

Als Naturbeobachter warf Reilich einen Blick auf die Gletscher: „Klimawandel ist schon ein Thema“, sagt er. Die Temperatur von rund minus 30 Grad sei teilweise stark angestiegen, Gletscher wuchsen langsam und schmolzen wieder. Mit offenem Auge reist Reilich weiter: Nächstes Jahr hat er sich Grönland ausgeguckt. Die Kamera nimmt er wieder mit.

<< Die Ausstellung ist zu sehen: >>

Seine Ausstellung „Norwegens arktische Inseln“ läuft bis Freitag, 31. August, und ist während der Öffnungszeiten in der Mediathek zu sehen: Montag und Freitag von 14.30 bis 18 Uhr, Dienstag und Donnerstag von 10 bis 13 Uhr und von 14.30 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 13 Uhr.