Neukirchen-Vluyn. . Der Rat hat sich in der jüngsten Sitzung einstimmig dafür ausgesprochen, zunächst bevorzugt verdiente Frauen zu würdigen. Vorschläge gab‘s auch.
Künftig werden bei der Benennung von Straßen oder öffentlichen Gebäuden zunächst Namen von Frauen vorgeschlagen, die für die Stadt einen gesellschaftlich wichtigen Beitrag für das Gemeinwesen geleistet haben. Das hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig entschieden. Die Schilder sollen dann mit so genannten Legendenschildern ausgestattet werden, die eine kurze Information zu den Lebensdaten und dem Werk der Person darstellen.
Damit ist der Rat einem Antrag der SPD-Fraktion gefolgt. Die CDU hat den Wunsch nach Legendenschildern zu dieser Thematik beigetragen.
Diskussion um den Denkmalplatz war Auslöser
Die Vorsitzende der SPD-Fraktion, Elke Buttkereit, hat in ihrer Begründung noch einmal auf die Diskussionen um die Benennung des Vorplatzes am Neukirchener Erziehungsverein im Dorf Neukirchen hingewiesen. An dem Punkt hatte es im Frühjahr des Jahres kontroverse Auseinandersetzungen gegeben.
Insbesondere der Heimat- und Verkehrsverein hatte sich im Februar/März gegen die favorisierte Benennung als Wilhelmine-Bräm-Platz ausgesprochen und stattdessen für den Namen Denkmalplatz geworben. Dem hatte sich seinerzeit die CDU angeschlossen und einen entsprechenden Antrag formuliert, der im Rat im März schließlich eine Mehrheit fand.
Wie Thomas Stralka (CDU) jetzt in der Sitzung des Stadtrates für seine Fraktion sagte, bedeute Gleichberechtigung nicht, dass nur noch weibliche Namen verwendet werden sollen. Fakt sei aber, dass der Anteil an weiblichen Straßennamen in der Stadt gering sei, sagte er weiter.
Es sei toll, was Wilhelmine Bräm geleistet hat
Stralka verwies in seinen Ausführungen auch auf die Dokumentation „Frauenleben in Neukirchen-Vluyn“ von der Frauengeschichtswerkstatt – aus der die NRZ in der Folge der Namensdiskussion um den Vorplatz verschiedene Vorschläge für weibliche Vorbilder aus der Stadt publiziert hatte.
Elke Buttkereit (SPD) nannte in der Ratssitzung als ein gutes Beispiel ebenfalls Margarete Schweitzer. Ihr Fraktionsvize Richard Stanczyk betonte, es sei toll, was Wilhelmine Bräm geleistet habe.
Daran schloss sich eine generelle Diskussion über Gleichberechtigung an, in deren Verlauf die Ernsthaftigkeit des Themas ein wenig abhanden kam.