Kamp-Lintfort. . 28 Gärten im gesamten Stadtgebiet verteilt konnten die Besucher am Wochenende bestaunen. Viele Hobbygärtner gaben Tipps – und erfüllten Wünsche.
Grün soweit das Auge reicht, ein großer Teich mit Seerosen, daneben plätschert ein kleiner Bachlauf. Bienen und Hummeln summen vom Wiesenknöterich zur Kugeldistel. Heike Schoenfeld öffnete am Wochenende erneut im Rahmen der „Kamp-Lintforter Gärten 2018“ die Pforten zu ihrem wilden Paradies auf der Krusestraße.
Schoenfelds Garten ist nicht nur eine Oase zum Wohlfühlen, sondern auch Heimat vieler Insekten. Deswegen pflanzt sie fast ausschließlich einheimische Gewächse. Hilfe bei der Gestaltung bekommt sie von Gartenarchitektin Barbara Noga. Zusammen entwarfen sie die Pergola, die Sitzbänke oder die Natursteinmauern. „Wenn im Frühling alles anfängt zu blühen ist das schon viel Arbeit. Dann verbringen mein Mann und ich jeweils vier bis fünf Stunden in der Woche hier.“ Den modernen Gitterzaun mit Korbelementen und Spiegeln zu verstecken – das war Schoenfelds Idee. „Der Zaun war so hässlich und mit dem Korb sieht es natürlicher aus.
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Auch in den Vorgarten hat die Naturliebhaberin viel Arbeit gesteckt. Am liebsten würde sie für ihn eine Bio-Zertifizierung bekommen. Dafür müssen alle Pflanzen einheimisch sein und mindestens drei Tieren nutzen. Die Distel sorgte bereits für Unterhaltung: „Gerade hatten wir sie eingepflanzt, da stürzten sich mehrere Hummeln darauf. Plötzlich fielen sie alle auf den Boden und meine Tochter dachte, sie wären tot“, lacht Schoenfeld. „Dabei hatten sie sich nur so vollgefressen, dass sie nicht mehr fliegen konnten. Wir haben uns kaputtgelacht, das war besser als Fernsehen.“
Feierabend auf der Sonnenterrasse genießen
Der Garten gegenüber bei Familie Schwich könnte unterschiedlicher nicht sein. Großer Swimmingpool, getrimmter Rasen, kleine Palmen und Glas-Pavillon. Nur die Natursteinmauer ist eine Gemeinsamkeit. Weiter hinten versteckt sich hinter einer Rosenhecke eine große Sonnenterrasse. „Ich bin berufstätig und sitze abends gerne im Garten. Vor allem bei dem Wetter gibt es kein Fernsehen, da bin ich nur hier draußen“, sagt Beatrix Langenbeck-Schwich.
Und noch ein Garten auf der Krusestraße hat viel Wasser zu bieten, allerdings in der Natur-Variante: Auf 100 Quadratmetern erstreckt sich der ganze Stolz von Norbert Thiele und seiner Frau: ein Schwimmteich. Zwei Drittel bepflanzte Fläche und ein Drittel Schwimmfläche, ganz nach Vorschrift. „Um den Teich zu bauen, hat unser Nachbar extra seine Garage abgerissen, damit zwei Lkws in unseren Garten fahren und die Erde abtransportieren können“, erzählt Thiele. Doch das war nicht die einzige Besonderheit. Beim Graben fanden sie einen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, der sich jetzt unter dem Schwimmteich befindet. Die vielen Frösche im Teich stört das gar nicht. Einen Frosch mal aus der Nähe betrachten? Kein Problem. Norbert Thiele greift zum Kescher. Der Frosch-Fan freut sich – für ihn hat sich der Samstags-Ausflug doppelt gelohnt.