Kamp-Lintfort. . Bei der Fronleichnams-Prozession war das Festzelt bis auf den letzten Platz gefüllt. Pfarrer Karl Josef Rieger hatte Grund zur Freude.

Die Fronleichnamsprozession auf Kloster Kamp stand unter dem Motto „Quo vadis? – Kirche, wohin gehst du?“ und sollte den Blick der Gläubigen auf die verschiedenen Kirchenbilder richten. Bis vor den Zelteingang standen die Menschen und lauschten der Fronleichnam-Predigt von Karl Josef Rieger, dem leitenden Pfarrer der Sankt Josef Gemeinde Kamp-Lintfort. Es waren viele junge Menschen dabei.

Weihrauch-Schwaden lagen in der Luft, das Festzelt auf dem Abteiplatz auf Kamp war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Predigt hatte die Kirche als Licht der Welt, als gelebtes Wort Gottes und als barmherzige Liebe zum Thema. Neben Pfarrer Rieger standen Pater Jaison Ambadan CM, Pfarrer Michael Ehrle, Kaplan Jobin John Vaipumepurath und Achim Klaschka, Pfarrer im Ruhestand.

Auch viele Messdiener versammeln sich um den Altar

Sie alle trugen weiße Messgewänder und helle Stolen. Die vielen Fahnenträger der Sankt Josef Schützenbruderschaft Kloster Kamp und des Schützenvereins Saalhoff umringten die Priester. Auch viele Messdiener der Gemeinde hatten sich um den Altar versammelt, Luca Rusch war einer von ihnen.

Startpunkt Kloster Kamp.
Startpunkt Kloster Kamp. © Ulla Michels

Der 18-Jährige ist schon seit zehn Jahren Messdiener und hat inzwischen die Leitung der Sankt-Josef-Messdiener übernommen. „Für mich ist der Fronleichnam wichtig, weil alle zusammenkommen und ihren Glauben feiern“, sagte er.

Pfarrer Rieger freute sich vor allem über die vielen Kinder und Jugendlichen, die zu der Messe gekommen waren. Die einjährige Frieda und ihre große Schwester Hannah hören zwar nicht zu, aber sie hatten sichtlich Spaß. Hannah marschierte den Gang zum Altar auf und ab, ihr hellblonder Pferdeschwanz hüpfte munter hin und her. Ihr Vater Martin Richard versuchte, der Dreijährigen zu erklären, dass sie nicht so laut sein darf. Hannah interessiert das eher wenig. Sie setzte sich neben Frieda auf den Boden und erklärte: „Wir fahren jetzt Auto!“

Unterwegs....
Unterwegs.... © Ulla Michels

Gemeinsamer Weg zur Josefkirche

Die Messebesucher der letzten Reihe konnten sich da ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Für uns ist es wichtig, den Kindern den Glauben weiterzugeben. Ob es klappt, wissen wir nicht“, sagte Martin Richard. Er will seinen Töchtern ein Vorbild sein, aber nichts erzwingen: „Veranstaltungen wie der Fronleichnam sind Teil des Gemeindelebens. Hier treffen wir auch viele wieder.“

Nach dem Ende der Messe zogen die Gläubigen gemeinsam aus dem Festzelt in Richtung Josefkirche. Dieser gemeinsame Weg sollte die Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit einen. Der bunte Zug machte auf seinem Weg Halt an mehreren Altären. Einer davon steht am Bienenhaus des Bienenzuchtvereins Vierquartieren am Kloster Kamp.