Moers. . Vier Planer stellen ihre Konzepte für den Bereich Haagstraße/Kleine Allee vor. Nach einer Empfehlung der Jury entscheidet der Rat im Juni.

Auf reges Interesse der Bürger stieß die Einladung der Stadt ins Rathaus zum Thema Quartier Haagstraße. Dort will die evangelische Gemeinde ihre Bestände aufgeben, das Hafthaus steht leer, und die Agentur für Arbeit könnte längerfristig ebenfalls umziehen. Die Stadt sucht mit einem Planerwettbewerb nach einer gemeinsamen Lösung, die, so Bürgermeister Christoph Fleischhauer, auch noch in vielen Jahren tragen solle. Im Ratssaal stellten vier Architekturbüros ihre Konzepte vor.

Zentrum mit Gemeinschaftsgärten und Spielplätzen

Viel Lob gab es, was die Altstadt samt Wallanlage und Schlosspark angeht. Das Gelände sei hochattraktiv und ein Trittstein zwischen kleinparzelliger Altstadt und der großen Weite des Schlossparks, so ein Vertreter des Büros Machleidt Berlin. Man wolle ein Zentrum schaffen mit Gemeinschaftsgärten und Spielplätzen. Das Hafthaus werde zum

© Norbert Prümen)

Boardinghaus mit kleinen Zimmern. (Im Boardinghaus mieten sich Bewohner bis zu sechs Monate ein). Insgesamt wolle man 70 Wohnungen/Häuser und 22 Mikro-Appartments schaffen. Auf die Frage eines Bürgers, wo es Ersatz für das CVJM-Heim für die Jugend gebe: Im Bereich Tersteegenhaus seien alle Möglichkeiten offen.

Einen dörflichen Charakter schaffen

Aus Limburg waren Vertreter des Büros Mulleners und Mulleners angereist. Sie legten eine „Hof-Lösung“ vor. Die beiden fast mittelalterlichen inneren Plätze sollten bestehen bleiben und mit unterschiedlichen Gebäudehöhen einen dörflichen Charakter bekommen. Vier öffentliche und drei private Plätze wolle man schaffen. Im Hafthaus könnten sich kleine Start-ups niederlassen. Etwa 65 Wohnungen würden geschaffen. Auf die Bürgerfrage nach der Ausrichtung der Fenster neben dem Amtsgericht: „Die Fenster sind zum Schlosspark ausgerichtet.“

„Für jeden Geldbeutel ist etwas angedacht“

Florian Groß vom MESS-Büro Kaiserslautern sah großes Potenzial im Inneren der Fläche. Er stellte ein Konzept mit neuen Durchlässen und vier größeren Parks vor. Im Bereich der Kita solle es kleinteilige Wohnbebauung geben, zum Park hin mehrgeschossige Häuser. Auch Parzellen für Familien wolle man schaffen. „Für jeden Geldbeutel ist etwas angedacht.“ Das Hafthaus könne für Seminare, Ateliers und Büros genutzt werden, wenn man Wände entferne.

© Norbert Prümen

Christoph Mäckler aus Frankfurt will den Charakter der vielen Hofhäuser übernehmen und behutsam ergänzen. Der Gefängnishof könne zum öffentlichen Platz werden, das Hafthaus zum Hotel mit 40 Zimmern. Geförderte und frei finanzierte Wohnungen sollen auch im Bereich Tersteegenhaus entstehen. Am Kastellplatz will er alte Mauern und Tore erhalten.

Politik stimmt im Juni über das Konzept ab

Nach einer Empfehlung der Jury wird die Politik im Juni über das gemeinsame Konzept abstimmen. Zunächst wird die Umgestaltung aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem Gelände der Kirchengemeinde an den Start gehen. Wann die übrigen Besitzer wie beispielsweise das Land mit dem Hafthaus nachziehen, ist noch unklar.