Moers. . Es sind „Wasserspiele“, „Metamorphosen des Alltäglichen“, „Stabile Unsicherheiten“ oder auch geschwungene Drähte und Plastik, die zum „Grübeln“ anregen und die kunstvoller Ausdruck dessen sind, wozu die zwölf Mitglieder des Vereins Tanedi-Kunst aus Moers und Umgebung der Titel ihrer Jubiläumsausstellung „Mäanderzeit“ inspirierte. Zu erleben sind die sehr vielfältigen Werke ab Sonntag, 15. April, im Städtischen Museum Wesel – Galerie im Centrum.
Es sind „Wasserspiele“, „Metamorphosen des Alltäglichen“, „Stabile Unsicherheiten“ oder auch geschwungene Drähte und Plastik, die zum „Grübeln“ anregen und die kunstvoller Ausdruck dessen sind, wozu die zwölf Mitglieder des Vereins Tanedi-Kunst aus Moers und Umgebung der Titel ihrer Jubiläumsausstellung „Mäanderzeit“ inspirierte. Zu erleben sind die sehr vielfältigen Werke ab Sonntag, 15. April, im Städtischen Museum Wesel – Galerie im Centrum.
Stabile Arbeiten aus Papier, zerbrechliche Glaskunst, die sich mit Kriegssituationen befasst, Farben, die in geschwungenen Linien ineinanderfließen, Fotografien von Gebäuden – das Spektrum der Kunst, die in der Ausstellung zu sehen sein wird, ist so vielfältig wie die ausschließlich weiblichen Mitglieder der Gruppe und ihr künstlerischer Hintergrund. Die zwölf Frauen, die alle eine künstlerische Ausbildung absolviert haben, arbeiten bildnerisch und plastisch, mit Farbe, Textil, Draht, Plastik oder Glas, sie erstellen Fotos, Collagen, Objekte, Installationen, Bilder oder Grafiken. Zusammengeschlossen haben sie sich 1993 in Moers, nachdem dort der Künstlerbund Ende der 1980er-Jahre aufgelöst wurde.
„Es ergab sich einfach so“
„Wir wollten die Kunst in Moers damals nicht einschlafen lassen“, erklärt Elisabeth Abele-Mercator, die seit dem dritten Treffen Mitglied ist. Dass es nur Frauen waren, sei reiner Zufall gewesen. „Es ergab sich einfach so“, sagt die Künstlerin. „Wir haben Männer nie ausgeschlossen, aber es kamen nie welche, die sich anschlossen.“ Die sechs Gründerinnen, von denen heute noch fünf Mitglieder bei Tanedi-Kunst sind, wurden auch Namensgeberinnen: „Tanedi ist ein Kunstwort, das aus den Anfangsbuchstaben der Gründerinnen unserer Gruppe zusammengesetzt wurde“, erklärt Elisabeth Abele-Mercator.
Ziel des Vereins war einerseits „die Fahne für die Kunst in Moers hochzuhalten“, wie Künstlerin Ingeborg Schmidthüsen es nennt. Andererseits „wollen wir uns künstlerisch austauschen.“ Dazu treffen sich die Künstlerinnen einmal im Monat. „Wir diskutieren über Themen und künstlerische Dinge, suchen Lösungen für Problemstellungen bei unseren Arbeiten“, sagt Ingeborg Schmidthüsen. „Aber wir besuchen auch gemeinsam Kunstausstellungen oder planen eigene Ausstellungen und regeln organisatorische Angelegenheiten.“
36 Mal haben die mittlerweile zwölf Tanedi-Mitglieder ihre Werke zwischen dem Niederrhein und dem Bergischen Land gezeigt. „Aber wir haben als Verein auch einen Bildungsauftrag“, sagt Elisabeth Abele-Mercator. „Ein großes Anliegen von uns sind daher unsere Exkursionen für Kunstinteressierte, die wir immer wieder anbieten“, ergänzt Ingeborg Schmidthüsen. 40 Mal boten die Mitglieder von Tanedi-Kunst im vergangenen Vierteljahrhundert solche Ausflüge an.
An der grundlegenden Arbeit und der Zielsetzung der Künstlergruppe habe sich in 25 Jahren wenig geändert, meinen die beiden Künstlerinnen. „Anfangs gab es viele Wechsel unter den Mitgliedern, durch Umzüge beispielsweise“, so Abele-Mercator, „aber nie durch Differenzen untereinander.“ 25 Jahre Tanedi-Kunst sei auch an sich schon etwas besonderes, findet sie und fragt. „Welche Künstlergruppe hält schon so lange?“
Tanedi – für Ingeborg Schmidthüsen ist die Gruppe ein „wechselnder Prozess, in dem wir uns als Künstlerinnen ständig weiterentwickeln“. Die Mitglieder haben sich untereinander ausgetauscht, miteinander diskutiert, sich gegenseitig inspiriert, einander neue Impulse gegeben. Sie sind zusammengeflossen, haben neue Wege gesucht, sind auseinander gedriftet, um sich erneut zu verbinden – ganz so, wie man mäandernderne Flüsse beschreibt.
Ein spannender Blick
Ihre Jubiläumsausstellung unter den Kunstbegriff „Mäanderzeit“ zusammenzufassen, ist also sehr treffend. Und erlaubt gleichzeitig auch einen spannenden Blick auf die große Vielseitigkeit, mit der die Künstlerinnen von Tanedi-Kunst einen einzigen Begriff zu interpretieren vermögen.