Kamp-Lintfort. . Drei Abende mit ungezwungener Unterhaltung: Diesmal mit den Känguru-Chroniken, einer sanitären Katastrophe und einem besonderen Blick auf Luther.
Das ist in der Tat ein Alleinstellungsmerkmal für das Kamper Freilichttheater: „Wann haben Sie schon mal ein Theaterprogramm mit Speisekarte in der Hand gehalten?“, fragte Bürgermeister Christoph Landscheidt bei der Vorstellung des Programms am Dienstag. Und das mit dem „Erlebnischarakter“ sei der Stadt „lieb so“, wie Dezernent Christoph Müllmann ergänzte, denn so erreiche man nicht nur das klassische Theaterpublikum.
„Erlebnis, Freude und Genuss“ ist nun im zweiten Jahr Untertitel der drei Tage Theater unter freiem Himmel. Snacks steuert die Küche von Wellings Parkhotel bei, das Bier kommt von der heimischen Geilings Brauerei. Ganz neu und passend zum lauen Sommerabend: ein Weizenbier. „Das ganze hat auch einen Camping-Moment“, erklärte Ilona Haye vom Kulturbüro. Nicht selten richteten sich Zuschauer schon Stunden vorher auf dem Abteiplatz gemütlich ein, mit Picknick und Campingstuhl.
Für das Projekt gibt es eine Ausfallbürgschaft
Zwanzig örtliche Unternehmen unterstützen das ungewöhnliche, 20 Jahre
alte, beliebte Projekt mit einer Ausfallbürgschaft. Das Freilichttheater ist ein Höhepunkt im Sommerkulturprogramm – wenn das Wetter stimmt. Wenn nicht, kann es ein teures Verlustgeschäft werden. Auch wenn sich das Stammpublikum bisher als leidensfähig erwiesen hat, falls es mal geregnet hat. Aber schöner ist es bei kuscheligen 25 Grad allemal.
„Die Erwartungshaltung ist groß“, erklärte Thomas Berger für die Sponsoren bei der Programmvorstellung, dessen Kunden gerne mit dabei sind am Kamper Berg. Im vergangenen Jahr waren die Vorstellungen fast ausverkauft.
Mirko Schombert: Kabarett des 21. Jahrhunderts
Die Theaterabende versprechen beste Unterhaltung. Die Burghofbühne hat die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling im Gepäck (13. Juli, 20 Uhr). „Das ist Kabarett des 21. Jahrhunderts. Damit erreichen wir auch junges Publikum“, verkündete Intendant Mirko Schombert und verhieß „bissiges, humoristisches, turbulentes und musikalisches Theater um ein linksradikales Beuteltier mit Schwäche für Schnapspralinen.
Das Theater Freudenhaus aus Essen ist mit einem Siggi-Dohmke -Text am Start: „Voll verstopft“ (14. Juli, 20 Uhr) Es ist, was es scheint: eine sanitäre Katastrophe und eine Abrechnung mit mehr oder weniger zuverlässigen Handwerkern.
Stammgast N.N. Theater hat das Luther-Jahr noch nicht ad acta gelegt: „Es gibt noch so viele Anfragen“. In einer sehr eigenwilligen Fassung begibt sich das Ensemble auf Spurensuche nach dem Reformator (22. Juli, 20 Uhr). Und das mit Komik, Slapstick, Musik und beseelten Momenten: „Ich habe auch schon Menschen weinen gesehen“, versicherte Schauspielerin Irene Schwarz.
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Kartenkosten 17,75 Euro inklusive Vorverkaufsgebühren.
Erhältlich bei Artz-Reisebüro, Hardenbergstr. 1, 02842/ 91390, Buchhandlung Am Rathaus, Moerser Str. 239, 02842/921779, Juwelier Hüls, Moerser Str. 309, 02842/ 10578, CTS-Vorverkaufsstellen oder www.eventim.de.