Neukirchen-Vluyn. . Der Rat der Stadt hat am Mittwochabend entschieden, wie der Platz vor dem Erziehungsverein nun heißen soll. Der Kompromiss war nicht gewollt.
Der Platz vor dem Erziehungsverein soll künftig Denkmalplatz heißen. Das hat gestern Abend der Stadtrat in einer knappen Abstimmung entschieden. 20:18 hieß es am Ende mit den Stimmen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Piraten. Die SPD und NV Auf geht’s stimmten dagegen.
Der Entscheidung war eine muntere Diskussion vorausgegangen, in deren Verlauf der Fraktionsvorsitzende von NV Auf geht’s, Klaus Wallenstein, vorgeschlagen hatte, für das Areal den Namen Neukirchener Platz zu wählen, um eine Kampfabstimmung zwischen den Varianten Denkmalplatz und Wilhelmine-Bräm-Platz zu vermeiden.
Dem wollte das Gremium auch nach einer Sitzungsunterbrechung nicht folgen. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Markus Nacke hatte zuvor betont, dass die CDU keinen personenbezogenen Namen wolle und schlicht mit ihrem Favoriten „Denkmalplatz“ einen der beiden starken Vorschläge aus dem Wettbewerb aufgreife. Die Entscheidung der Jury sei schließlich nicht bindend.
Bürgermeister spricht von Angriffen auf die Stadt
Offenkundig hatte die öffentliche Diskussion um die Platzbenennung auch zu verbalen Angriffen auf die Stadtverwaltung geführt, wie Bürgermeister Harald Lenßen andeutete.
Er legte noch einmal die Entwicklung um die Erstellung des Integrierten Handlungskonzeptes für den Ortskern Neukirchen ab 2014 dar. Einer der Bausteine sei der planerische Wettbewerb für den Vorplatz gewesen, erinnerte Lenßen und erklärte, dass die Entscheidung über den Namenswettbewerb in einem Lenkungskreis vorgestellt worden ist, in dem Vertreter der Fraktionen zugegen waren. Bis zur Bekanntgabe des Ergebnisses sei alles gut gewesen.
Die Diskussion bezeichnete er als „teilweise peinlich“.
Die SPD hätte sich gefreut
Die SPD-Fraktionschefin Elke Buttkereit sagte, die SPD habe sich über den Vorschlag, Wilhelmine Bräm zu ehren, gefreut. Buttkereit über die Kontroverse: „Jeder in Neukirchen wird das Denkmal finden, auch wenn der Platz nicht so heißt.“
Für Norbert Gebuhr (FDP) ist der ganze Wettbewerb vertane Zeit gewesen und der Denkmalplatz die Lösung. Jochen Lobnig (Piraten) äußerte sich kurz zum Denkmal selbst. Und Tom Wagener führte aus, dass die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen in der Frage „leidenschaftslos“ sei, aber mit vielem leben könnte.